Flieger von Finnair: Die Fluglinie muss umdenken.

Neue StrategieFinnair ändert den Kurs - mehr Naher statt Ferner Osten

Tiefere Kosten, neue Einnahmequellen, kleinere Flotte und umgebautes Streckennetz: Finnair passt ihre Strategie wegen den Verwerfungen durch den Ukraine-Krieg grundlegend an.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Finnair habe sich in den letzten 20 Jahren eine lukrative Nische aufgebaut. Dank der vorteilhaften Lage des Drehkreuzes Helsinki sei man in der Lage gewesen, auf dem Weg zwischen Europa und Asien besonders schnelle Verbindungen anzubieten, so Topi Manner. «Und nach der Pandemie glaubten wir, dass dieses Geschäft zurückkommt», erklärte der Chef der finnischen Nationalairline am Mittwoch (7. September) bei einer Pressekonferenz.

Doch es kam anders. Just als die Nachfrage zurückkam, überfiel Russland die Ukraine. Und der Westen rief als Reaktion auf den Angriff Sanktionen aus, auf die Moskau mit Gegensanktionen reagierte. Das verlängerte die Flüge von Finnair nach Asien zwischen 15 und 40 Prozent. Das habe wiederum zu einer schlechteren Nutzung der Flugzeuge und Unterbeschäftigung der Besatzungen geführt, so Manner.

«Müssen jetzt ohne geografischen Vorteil bestehen»

Hinzu kamen als Störungsfaktoren der steigende Kerosinpreis und die Inflation. «Wir wussten, dass diese Dinge anders als die Pandemie nicht vorübergehen sein werden», sagt Manner. Deshalb kündigt der Chef von Finnair eine grundlegend veränderte Strategie an. «Wir müssen jetzt ohne geografischen Vorteil gegen die Konkurrenz bestehen», wie Manner ausführt. Das sei besonders hart, da die Strecken in den Fernen Osten zu den profitabelsten gehört hätten.

Ein Teil der neuen Strategie ist eine Erhöhung der Einnahmen durch ein verbessertes digitales Angebot, aber auch ein noch besseres, höher positioniertes Angebot auf der Langstrecke und ein vereinfachtes, effizienteres auf der Kurzstrecke. Zugleich ist aber auch eine Senkung der Kosten um 15 Prozent gegenüber dem Stand von vor der Pandemie vorgesehen. Das gehe nicht ohne Stellenabbau, sagte Manner. Gleichzeitig will Finnair die Mietausgaben reduzieren und mit Lieferanten neu verhandeln.

28 Mal pro Woche nach Doha

Das Streckennetz von Finnair wird sich ebenfalls verändern. «Wichtige Ziele in Asien fliegen wir weiterhin an», so Manner. Er nannte dabei Bangkok, Delhi, Guangzhou, Hongkong, Mumbai, Seoul, Peking, Phuket, Shanghai und Tokio. «Flüge in Städte in der zweiten Reihe werden wir nicht mehr  anbieten», sagte der Airline-Chef. In Zukunft werde der Nahe Osten für Finnair eine viel wichtigere Rolle spielen.

Kürzlich gab die Fluggesellschaft eine Partnerschaft mit Qatar Airways und Flüge ab Helsinki, Kopenhagen und Stockholm nach Katar bekannt. Ein weiterer Abflugort soll bald genannt werden. «Wir fliegen im Winter 28 Mal pro Woche nach Doha und daneben noch ein paar Mal nach Dubai. Das ist mehr, als wir vor der Pandemie nach China geflogen sind», so Manner.  Das unterstreiche die neue Bedeutung der Region. Daneben baut Finnair Richtung Nordamerika aus.

Weitere Wet-Lease-Deals geplant

Klar ist, dass die Fluglinie trotzdem die Flotte verkleinern muss. Noch nannte die Führung keine konkrete Zahlen zum Umfang der Verkleinerung. «Das entscheiden wir je nachdem, wie sich die Nachfrage im neuen Streckennetz entwickelt», erklärt Manner. Nur so viel: Man rechne in etwa damit, 80 bis 85 Prozent der Vor-Pandemie-Kapazität anbieten zu können. Darauf werde man auch den Flugzeugpark ausrichten.

Die etwas größere skandinavische Konkurrentin SAS hat eben bekannt gegeben, die Flotte um zehn Flugzeuge zu verkleinern. Auch Finnair wird sicherlich versuchen, einige geleaste Flieger zurückzugeben. Zudem vermietet die Fluglinie Jets an Eurowings Discover. Weitere solche Deals sollen hinzukommen.

Mehr zum Thema

Blick aus einem Lufthansa-A350: Die Flieger müssen teils große Umwegen fliegen.

So groß sind die Umwege für Finnair, Lufthansa und Co.

Airbus A330 von Finnair: Die Airline fliegt bald für Eurowings Discover.

Finnair fliegt für Eurowings Discover nach Las Vegas und Tampa

Airbus A350 von Finnair: Blieben jetzt mehrheitlich am Boden.

Ukraine-Krieg trifft Finnair ins Mark

Ryanair Malta Air Boeing 737-800 Landung

Können Sie diese Falschaussagen über die Luftfahrt aufdecken?

Video

ms 21 310 zweiter prototpy
Russland ersetzt westliche Komponenten im neuen Kurz- und Mittelstreckenjet. Noch fehlt aber einiges im neuen Prototyp der Yakovlev MS-21-310.
Timo Nowack
Timo Nowack
hurrikan schaeden montego bay
Der Flughafen Montego Bay auf Jamaika wurde durch Hurrikan Melissa stark beschädigt. Condor und Edelweiss strichen bisher jeweils einen Flug - und bemühen sich um aktuelle Informationen von der Insel.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A340-600 von Lufthansa: Im Januar ist Schluß.
Der überlange Vierstrahler fliegt und fliegt und fliegt. Doch nun endet nach mehr als zwei Jahrzehnten der Einsatz des Airbus A340-600 bei Lufthansa. Im Januar ist es soweit - sofern die Boeing 787 als Ersatz rechtzeitig geliefert werden.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies