Der Flughafen Ercan war nie nur ein Ort, an dem man an- und abfliegt. Er ist seit jeher ein Politikum. Denn er liegt in Nordzypern, einer Region, welche die Türkei für sich beansprucht. Der De-facto-Staat im Norden der Insel wird von keinem Land außer der Türkei anerkannt. Jetzt hat die Regierung in Ankara eine neue Eskalationsstufe gezündet.
Sie hat Flüge nach Ercan als Inlandsflüge klassifiziert. Das heißt: Laut der türkischen Regierung ist das Land, auf dem der Flughafen sich befindet, definitiv türkisch. Zeitgleich wurde bekannt, dass die Türkei dem Norden staatliche finanzielle Unterstützung zusagte.
Beschwerde bei der Uno
Der zyprische Präsident Nicos Anastasiades kündigte an, bei der Uno eine Beschwerde einzureichen. Er werde völkerrechtlich dagegen vorgehen, dass die Türkei Ercan als Inlandsairport bezeichne, so der Politiker. Sein Gegenüber, der nordzyprische Hardliner Ersin Tartar, tut das als «griechisch-zyprische Propaganda» ab.
Anastasiades will, dass die Vereinten Nationen verantwortlich für den Flughafen werden. Die türkische Seite argumentiert, man habe die Flüge als Inlandsflüge bezeichnet, weil die Tickets im Schnitt so 37 Euro günstiger würden. So würden mehr Menschen reisen, und das sei gut für die Wirtschaft.
Schon im Februar ein Konflikt