Luftaufnahme des Boeing-Werkes Everett: Bald wird Platz frei.

Luftaufnahme des Boeing-Werkes Everett: Bald wird Platz frei.

Peter Schneider/Instagram: @swissschneider

Riesiges Boeing-Werk

Was wird aus Everett nach dem 787-Abzug?

Boeing baut die 787 bald nicht mehr in Everett. 2022 endet auch die Produktion der 747. Im Bangen um die Zukunft des Werkes machen bei Mitarbeitenden Gerüchte die Runde.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Boeing bietet Führungen durch seine Produktionsstätte in Everett im Bundesstaat Washington an. «Das Werk beherbergt Produktionslinien von 747, 767, 777 und 787 Dreamliner und ist gemessen am Volumen das größte Gebäude der Welt», schreibt der Flugzeugbauer dazu auf seiner Webseite. 787 Dreamliner muss er allerdings künftig aus der Liste streichen.

Denn zwei Tage nachdem die Zeitung Wall Street Journal es berichtet hatte, bestätigte Boeing am Donnerstag (1. Oktober) offiziell: Sobald man die 787-Produktion Mitte 2021 auf sechs Exemplare pro Monat heruntergefahren hat, wird die Endmontage des Dreamliners nur noch im Werk North Charleston im Bundesstaat South Carolina stattfinden.

Everett wurde für die 747 gebaut

Aus Everett verschwindet die 787. Und ein weiterer Abschied steht bevor: 2022 wird die letzte Boeing 747 gebaut. Der Flugzeugbauer hatte das Werk in Everett in den 1960er-Jahren extra für die Produktion des Jumbo-Jets errichtet. Und während die 787-Produktionslinie einen relativ kleinen Teil des Werkes in Anspruch nimmt, füllt die Produktion der Boeing 747 deutlich mehr Platz in den riesigen Hallen von Everett.

Sind 787 und 747 verschwunden, bleibt nur noch der Bau der Fracht- und Militär-Variante der 767 sowie der 777. Dabei läuft auch das Geschäft mit der neuen Version 777X nicht gut. Die erste Auslieferung hat Boeing auf 2022 verschoben. Die kombinierte Produktionsrate von 777 und 777X wird 2021 bei nur noch zwei Exemplaren pro Monat liegen. Vor allem aber hat der Flugzeugbauer nur noch Bestellungen für 309 Exemplare der 777X vorliegen.

Eigentlich müsste ein neuer Jet einziehen

Was bedeutet all das für das Werk Everett? Die Zeitung Seattle Times schätzt, dass 767 und 777X in den kommenden Jahren zusammen eine Produktionsrate von nur fünf Fliegern pro Monat erreichen, während Everett im vergangenen Jahr auf 15 Jets monatlich kam.

Prädestiniert dafür, den frei werdenden Platz in Everett einzunehmen, wäre ein neues Flugzeugmodell. Doch Boeing hat die Pläne für ein New Middle of the Market Airplane NMA, das in der Branche schon den Spitznamen 797 trug, im Februar beiseite gelegt. Boeing-Chef David Calhoun erklärte, man werde mit der Entwicklung eines neuen Fliegers von vorne beginnen. Die dafür nötigen Finanzen hat jedoch die Corona-Krise dahingerafft.

Gerüchte um Verlegung der 737-Max-Produktion

Dem Blatt zufolge gibt es unter den Mitarbeitenden Gerüchte, Boeing könnte die 737-Max-Produktion von Renton nach Everett verlegen. Obwohl beide Werke nur rund 54 Kilometer voneinander entfernt liegen, wäre das eine logistische Mammutaufgabe.

Zudem ist es für Boeing enorm wichtig, die 737-Max-Produktion nach dem Ende des Grounding wieder hochzufahren. Es scheint unwahrscheinlich, dass der Flugzeugbauer riskiert, dabei Probleme zu bekommen, die während eines Umzuges auftreten könnten.

Hoffen auf eine rasche Erholung

Wahrscheinlicher ist, dass in den ehemaligen 787- und 747-Hallen vorerst keine Flugzeuge montiert werden. Boeing muss eine Verwendung im kleineren Maßstab finden. Die Hoffnung der verbleibenden Mitarbeiter muss sein, dass sich die Branche schnell erholt und dass Boeing dann doch ein neues Modell entwickelt und es in den 2030er-Jahren in Everett produziert. Bis dahin muss der Hersteller dafür sorgen, dass das Verhältnis der Fixkosten des Werkes zu den Erlösen durch 767 und 777 nicht zu weit in den roten Bereich rutscht.

Mehr zum Thema

Montage von Dreamlinern in Everett: Bald ein Bild aus der Vergangenheit?

Boeing baut 787 künftig nur noch in South Carolina

Schon 2022 endet die Ära der Queen of the Skies

Schon 2022 endet die Ära der Queen of the Skies

Zusammenbau der Rumpfteile der ersten Boeing 777-9 für Lufthansa im Februar 2019 bei Boeing: Geflogen ist das Modell immer noch nicht.

Die 777X-Kunden und ihre Orders

paris air show bilder qatar airways boeing 777 psg

Die Paris Air Show 2025 in Bildern - Pinguine inklusive

Video

Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Sturzflug der Boeing 737 von China Eastern: Wohl absichtlich herbeigeführt.
Im Jahr 2022 stürzte eine Boeing 737 auf einem Inlandsflug auf mysteriöse Weise ab. Bis heute gibt es keinen Abschlussbericht zum Unglück von China Eastern. Und die chinesische Luftfahrtbehörde wird diesen auch nicht veröffentlichen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin