Am 10. Juli veröffentlichte die amerikanische Unfalluntersuchungsbehörde NTSB den Abschlussbericht zu Alaska-Airlines-Flug 1282 vom 5. Januar 2024. Damals hatte sich im Flug eine Stecktür aus dem Flugzeugrumpf der Boeing 737 Max 9 gelöst.
Das NTSB hielt im Bericht fest, dass «Boeing Commercial Airplanes es versäumt hatte, die erforderliche Ausbildung, Anleitung und Aufsicht bereitzustellen, um sicherzustellen, dass das Produktionspersonal den Teile-Entfernungsprozess konsequent und richtig einhalten konnte». Dieser Prozess hätte eigentlich sicherstellen sollen, dass die Sicherungsbolzen und -teile, die von der Stecktür entfernt wurden - um die Nacharbeit während des Herstellungsprozesses zu erleichtern - wieder installiert werden. Doch sie fehlten. Zudem bilanzierte das NTSB: «Zu dem Unfall trugen die ineffektiven Überwachungs- und Auditplanungsaktivitäten der Federal Aviation Administration (FAA) zur Durchsetzung der Vorschriften bei.»
Während der Untersuchung des NTSB waren Klagen gegen Boeing und Alaska Airlines weitgehend ausgesetzt - werden nach der Veröffentlichung des Abschlussberichtes jetzt aber umso aktueller und wichtiger, wie die Zeitung Seattle Times berichtet.
Eine Klage im Namen von 51 Personen, darunter Fluggäste und deren Ehepartner, soll demnach im Januar vor Gericht verhandelt werden. Ein weiterer Fall, der 35 Passagierinnen und Passagiere vertritt, soll im März verhandelt werden, während ein dritter Prozess für sieben Personen, darunter drei Kinder, im September 2026 beginnen soll.
Eine vierte Klage, die drei Fluggäste aus Oregon vertritt, wurde laut Anwälten Anfang des Monats durch einen Vergleich beigelegt, wie das Blatt berichtet. Diese Klage sei aus den anderen herausgestochen, da sie Schadensersatz in Höhe von einer Milliarde US-Dollar forderte.