Im Dezember 2023 kehrte eine Ilyushin Il-96-300 aus Russland nach Kuba zurück. Der Vierstrahler mit dem Kennzeichen CU-T1250 flog von Moskau über Gander nach Havanna. Besitzerin Cubana de Aviación hatte das Flugzeug zuvor 18 Monate lang am russischen Flughafen Pridakha nahe des Flugzeugwerkes Voronezh umfassend instandsetzen lassen.
Laut kubanischen Medien wurden unter anderem Sicherheits- und Navigationssysteme des Flugzeugs überholt. Auch der Komfort an Bord der Il-96 von Cubana sei erhöht worden, hieß es damals.
Kubas Präsident flog mit der Ilyushin Il-96-300 nach Moskau
Anschließend kam das Langstreckenflugzeug aber nicht auf Flügen zu Cubanas einzigem Langstreckenziel Madrid zum Einsatz - diese Flüge führt Plusultra im Wet-Lease mit Airbus A330-200 durch. Die CU-T1250 absolvierte stattdessen meist rund dreistündige Flüge zwischen Havanna und Venezuelas Hauptstadt Caracas. Zumindest bis Ende 2024.
Dann stand das Flugzeug lange am Boden. Im April 2025 bestritt es einen Testflug, bevor es im Mai Kubas Präsident Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez nach Moskau brachte - zu den russischen Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland. Hin ging es von Havanna über St. Petersburg nach Moskau, zurück über Lissabon.
Drei Monate lang stand Cubanas Il-96-300 in Minsk
Es folgten einige wenige weitere Caracas-Umläufe im Mai. Am 13. Juli brachte Cubana das Flugzeug dann in die Hauptstadt von Belarus. Und dort, in Minsk, blieb das Flugzeug drei Monate lang. Am 11./12. Oktober kehrte die 20 Jahre alte Maschine über St. Petersburg und Keflavik auf Island zurück zu Cubana de Aviación in Havanna.
Was das Flugzeug solange in Minsk gemacht hat - nur anderthalb Jahre nach Ende des langen Aufenthaltes in Russland - ist offiziell nicht bekannt. Als wahrscheinlich gilt jedoch eine erneute Wartung. Seit der Rückkehr nach Kuba ist die Ilyushin Il-96 allerdings nicht wieder abgehoben. Ob Cubana das Flugzeug erneut für Flüge nach Caracas einsetzen, oder den Flieger dieses Mal auf längere Strecken schicken will, ist unklar.
Ab Ende November steuert Cubana auch Frankfurt an
Ende November nimmt Cubana auch Flüge nach Frankfurt auf. Zum Einsatz kommt dabei aber ein Airbus A340 im Wet-Lease. Zwar erklärte Kubas Verkehrsminister Eduardo Rodríguez Dávila, die Fluggesellschaft sei bestrebt, «in Zukunft mit eigenen Flugzeugen zu fliegen». Allerdings betonte er auch, dass man auf ein für die europäischen Kundinnen und Kunden zugeschnittenes Flugzeug setzen müsse, sprich eines, dem auch Menschen aus Europa vertrauen. Also eine Langstreckenmaschine von Airbus oder Boeing statt Ilyushin.
Cubana verfügt noch über drei weitere Ilyushin Il-96, die alle in Havanna eingelagert sind. Die CU-T1251 und die CU-T1254 (beide knapp 20 Jahre alt) sind genauso wie die CU-T1250 seit der Auslieferung bei Cubana. Die fast 33 Jahre alte CU-T1717 war dagegen zuvor bis 2014 bei Aeroflot im Dienst. Alle drei Flugzeuge sind seit Jahren nicht mehr geflogen.
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