Der amerikanische Flugzeugbauer hat die Produktion der Boeing 777-8 F aufgenommen. Der 777-X-Frachter hat bisher sechs feste Kunden. Davon kommt einer aus Deutschland.
Boeing strebt die Zertifizierung der 777-9 für Ende des Jahres an. Im Juni 2026 soll das neue Langstreckenmodell den Betrieb aufnehmen. Das berichtete kürzlich das Portal Leeham News unter Berufung auf Informationen von Zulieferern. Gebaut hat Boeing schon etliche der Jets.
Die 777-9 ist die größere Passagiervariante der 777X. Einst soll auch eine kleinere Version folgen, die 777-8. Doch zuerst ist die Frachtversion an der Reihe, die 777-8 F. Und deren Produktion ist nun gestartet. Wie die Zeitung Seattle Times berichtet, wurde im Boeing-Werk in Everett am Montag (21. Juli) vor rund hundert Mitarbeitenden das erste Bohrloch in einen Flügelholm gesetzt und damit der Bau des neuen Cargo-Modells offiziell gestartet.
«Es mag klein erscheinen, aber es ist dieses eine Loch, das wir gleich bohren werden, das alles in Gang setzt», sagte Jason Clark, Chef des 777/777X-Programms. Insgesamt hat der Flugzeugbauer feste Aufträge für 59 der Frachter eingesammelt. Doch wer sind die Kunden?
Den Anfang machte im Jahr 2022 Qatar Airways. Die Fluglinie aus Katar bestellte 34 Boeing 777-8 F fest und sicherte sich Optionen für 16 weitere Exemplare. Die zweitgrößte Kundin ist Cargolux. Sie orderte zehn Exemplare fest und vereinbarte Optionen für sechs weitere.
Lufthansa Cargo hat sieben Boeing 777-8 F in Auftrag gegeben, ANA All Nippon Airways Cargo bekommt zwei Exemplare, Silk Way West Airlines bestellte zwei fest und sicherte sich Optionen für zwei weitere. Die neueste Kundin ist China Airlines. Sie bestellte im Mai 2025 vier der Frachter. Ethiopian Airlines hat bisher lediglich eine Absichtserklärung für fünf Flieger unterzeichnet.
Die Boeing 777-8 F soll 2028 den Betrieb aufnehmen. Der Hersteller nennt sie den «natürlichen Ersatz für die 747-400 F». Die 777-8 F habe mit 118 Tonnen eine ähnliche strukturelle Nutzlast wie der Vierstrahler, benötige pro Tonne aber 30 Prozent weniger Treibstoff und 25 Prozent weniger Kosten. Das Volumen der 777-8 F liege sogar 4 Prozent über dem der 747-400 F.
Im Vergleich zur 777 F kann die 777-8 F laut Boeing elf Tonnen mehr Fracht transportieren, hat sieben zusätzliche Paletten-Positionen und eine um 343 Kilometer größere Reichweite (mit der Beladung, die eine 777F fasst).
Konkurrent der Boeing 777-8 F wird der Airbus A350 F. Für ihn hat der europäische Hersteller derzeit Bestellungen für insgesamt 66 Exemplare fest im Orderbuch stehen.