Boeing-777X-Testflieger, hier in Frankfurt im Jahr 2021: Es gab ein Problem mit Materialermüdung.

Lösung gefundenWie Boeing dem 777X-Problem mit Laubbläsern auf die Spur kam

Der amerikanische Flugzeugbauer ist einem technischen Problem auf die Spur gekommen, das im vergangenen Jahr die Testflüge der 777X stoppte. Jetzt erklärt Boeing, wie das geschah.

Top-Jobs

Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

Die Schäden bereiteten Boeing lange Kopfzerbrechen: Im August 2024 setzte der Flugzeugbauer die Testflüge seiner Boeing 777X aus, da er feine Risse in sogenannten Thrust Links gefunden hatte. Dabei handelt es sich um eine Art Verbindungsstange zwischen Triebwerk und Flugzeugstruktur, die mechanische Belastungen überträgt.

An jedem der beiden Triebwerke der Boeing 777X befinden sich zur Redundanz zwei Thrust Links. Die Teile stammen von Boeing, nicht vom Triebwerksbauer GE. Zuerst wurden die Risse an einem Testflieger entdeckt, dann auch an anderen.

Schaden immer auf der linken Seite

Mittlerweile hat der Flugzeugbauer in detektivischer Arbeit herausgefunden, was zu den Schäden geführt hat. Wie dies geschah, erklärte die Programmchefin und zuständige Chefingenieurin Tresha Lacaux jetzt dem Magazin Aviation Week. Zuerst fiel auf, dass stets der linke Thrust Link betroffen war - ein Hinweis, dass es sich um ein Ermüdungsproblem handelte und nicht um einen Fehler in der Produktion. Aber warum stets auf der linken Seite?

Das Triebwerk GE9X der Boeing 777X: Die Thrust Links sind die beiden Stangen oben rechts.

Dort befinden sich Hydraulikleitungen, die durch Abdeckungen geschützt sind. Der Abstand zwischen diesen Abdeckungen und dem linken Thrust Link war weder festgelegt noch kontrolliert und variierte von Triebwerk zu Triebwerk, von Flugzeug zu Flugzeug.

Ein erster Praxistest mit Laubbläsern

Bei den beschädigten Exemplaren befanden sich die Abdeckungen stets sehr nahe - laut Lacaux drei Zehntel Zoll oder weniger, also maximal rund 0,76 Zentimeter. Durch diese enge Stelle wurde Kühlluft beschleunigt und über den Thrust Link geblasen. Um die Theorie zu überprüfen, dass dies der Grund des Problems sein könnte, beschafften sich die Ingenieurinnen und Ingenieure leistungsstarke Laubbläser, um das Ganze zu simulieren, wie Chefingenieurin Lacaux Aviation Week weiter erzählte.

Und tatsächlich: An der engen Stelle veränderte sich wie erwartet der Druck, was zu einer Resonanz am Thrust Link führen kann. Um dies zu validieren, ließ Boeing erst Labortests, dann Bodentests und schließlich - ab Januar 2025 - Flugtests folgen. «Wir haben alles bestätigt», so Lacaux. Die Flugtests zeigten, dass an bestimmten Punkten des Flugprofils Resonanz im Thrust Link entstand, abhängig von der Geschwindigkeit der Kühlluft.

Was Boeing angepasst hat

Daher nahm Boeing Anpassungen vor. So wurde etwa genügend Abstand zwischen Abdeckung und Thrust Link sichergestellt und eine Kühlöffnung geschlossen. Seitdem sind keine Probleme mehr aufgetreten. Allerdings müssen nun weitere Tests bestätigen, dass das angepasste Kühlsystem der Triebwerksgondel den Anforderungen entspricht.

Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme verstärkt Boeing zudem die Außenhaut der Thrust Links. Der Konzern rechnet laut Aviation Week damit, in den kommenden Monaten neue Exemplare vom Zulieferer zu erhalten und diese noch im Laufe des Sommers zu installieren.

Mehr zum Thema

Boeing hat Testflüge mit 777X wieder aufgenommen

Boeing hat Testflüge mit 777X wieder aufgenommen

Das Triebwerk GE9X der Boeing 777X: Die Thrust Links sind die beiden Stangen oben rechts.

Boeing sucht weiter Lösung für Problem, das 777X-Flüge stoppte

Boeing muss Testflüge mit 777X schon wieder einstellen

Boeing muss Testflüge mit 777X schon wieder einstellen

Hochgeklappte Flügelspitze der Boeing 777X

Boeing 777X steuert auf erneute Verspätung zu

Video

Business-Doppelsuite im Airbus A350 von Swiss: Neues Flugzeug, neues Interieur.
Kürzlich überführte die Schweizer Nationalairline ihren ersten Airbus A350 nach Zürich – nun gewährt sie erstmals einen Blick ins Innere des neuen Langstreckenjets. Mit ihm will Swiss neue Maßstäbe bei Komfort und Design setzen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Flugzeug von American Eagle am Flughafen Dallas: Die Betankung ging schief.
Beim Betanken eines Flugzeuges von American Eagle am Flughafen Dallas ging etwas komplett schief. Ein Schlauch löste sich und spritzte wild große Mengen Kerosin umher.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
airbus a330 dhl eat tailstrike london
Nach mehreren Tailstrikes zu Beginn des vergangenen Jahres leitete DHL-Tochter EAT Maßnahmen ein, damit es nicht erneut zu solchen Vorfällen kommt. Doch nun hat wieder ein Airbus A300-600 der Frachtfluglinie bei der Landung die Piste mit dem Heck berührt.
Timo Nowack
Timo Nowack