Yakovlev Yak-42: Wurde bis 2003 gebaut.
Erste Überlegungen

Baut Russland wieder Yakovlev Yak-40 und Yak-42?

Wegen der westlichen Sanktionen fehlen russischen Airlines Flieger. Der Flugzeugbaukonzern UAC studiert daher, ob die Produktion der Yakovlev Yak-40 und Yak-42 wieder aufgenommen werden könnte.

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Die Sowjetunion war riesig. Sie dehnte sich von Ost nach West über 10.000 und von Nord nach Süd über 5000 Kilometer aus. Ihre 290 Millionen Einwohner lebten über die gesamte Fläche verstreut, mitunter in abgelegenen Kommunen. Um sie erreichen zu können, betrieb Nationalairline Aeroflot ein engmaschiges Regionalnetz.

Die oftmals nur mit Graspisten ausgestatteten Flugplätze wurden mit Antonov An-2, Ilyushin Il-12, Il-14 und Lisunov Li-2 angesteuert. Doch das wollte Aeroflot ändern. Die Nationalairline suchte in den 1960er-Jahren nach effizienteren Flugzeugen. Die Regierung erteilte dem Auftrag dem Yakovlev-Experimental-Konstruktionsbüro OKB-115.

Mehr als 1200 Exemplare gebaut

Ziel war es, ein neues, düsengetriebenes Regionalflugzeug für den Einsatz im Aeroflot-Regionalnetz zu schaffen. Eine hohe Geschwindigkeit war nicht nötig, aber der Jet musste auch mit schlechtem Wetter klarkommen und an Flughäfen mit kurzen, unbefestigten Pisten starten und landen können. Das Resultat war die 20,6 Meter lange, dreistrahlige Yakovlev Yak-40.

Yakovlev Yak-40: Platz für bis zu 30 Reisende. Bild: Tis Meyer/Planepics.org

Der neue Flieger bot bis zu 30 Fluggästen Platz. Er wies eine ausfahrbare Fluggasttreppe im Heck und ein bordeigenes Hilfstriebwerk im Leitwerk auf, womit er unabhängig von Geräten am Boden wurde. Er wurde zum Erfolg. Zusammen mit dem deutlich vergrößerten Nachfolgemodell Yak-42 (bis zu 120 Reisende) wurden von 1967 bis 2003 mehr als 1200 Exemplare gebaut.

UAC verlangt Unterlagen

In den vergangenen Jahren verschwand der Sowjetflieger zunehmen. Zu teuer im Unterhalt und zu ineffizient war er den Fluggesellschaften. Doch jetzt gibt es neues Interesse - weil sich russische Fluggesellschaften wegen der westlichen Sanktionen nicht mehr mit Jets von Airbus, Boeing oder Embraer eindecken können. Wie der Telegram-Kanal Baza berichtet, will Utair bis zu 20 Yakovlev Yak-40 und Yak-42 leasen, um damit Regionalflüge durchzuführen.

Yakovlev Yak-42: Platz für bus zu 120 Reisende. Bild: Tis Meyer/Planepics.org

Zudem hat die staatlicher Flugzeugbau-Holding UAC offenbar bei der Luftfahrtfabrik Sokol in Saratov die vollständig erhaltenen Unterlagen zur Yak-40 und Yak-42 angefordert. Auch eine Liste von Unternehmen, die Komponenten herstellen, wollte sie, so Igor Kharitonov, Chef der Fabrik, die früher die Flugzeuge baute, sich aber heute auf die Wartung und Services für Betreiber spezialisiert hat, zum Portal Business Vector.

Neuigkeiten im Sommer?

Im Moment gebe es keine  konkreten Aufträge, so Kharitonov. Das werde sich im Sommer aber ändern, gibt sich der Manager überzeugt.«Yak-40 und Yak-42 haben sich als unprätentiöse und zuverlässige Maschinen erwiesen, sie haben einen gelungenen Rumpf, und wenn Sie sie aufrüsten wollen, ist es kein Problem, sie mit moderner Avionik auszustatten.»

Die Wiederaufnahme der Produktion von älteren Modellen wird auch anderswo diskutiert. So plant Russland, die Produktion der Tupolev Tu-214 schnell wieder hochzufahren. Auch die Ilyushin Il-96 soll wieder gebaut werden.

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