Um 10:12 Uhr heulten am Mittwoch, den 4. Dezember, die vier Triebwerke eines Airbus A340-600 auf. Die Piloten gaben Schub und die Maschine mit dem Kennzeichen D-AIHI startete von der Startbahn West in Frankfurt. Doch das Ziel von Flug LH9910 war weder Boston noch Detroit oder New York – sondern der nur knapp 94 Kilometer Luftlinie entfernte Flughafen Hahn.
Lufthansa hatte die D-AIHI im April 2004 in die Flotte aufgenommen. Der Vierstrahler trug bis Mai 2024 den Taufnamen Mönchengladbach. Während der Corona-Pandemie lagerte die Fluggesellschaft die Maschine erst in München und später in Teruel ein. Eigentlich wollte Lufthansa die A340-600-Flotte nach der Pandemie nicht mehr reaktivieren.
Letzter Flug des Airbus A340-600 endet am Flughafen Hahn
Doch als die Nachfrage nach Flügen überraschend schnell zurückkehrte, musste Lufthansa einen Teil der A340-600-Flotte aus dem Dornröschenschlaf holen – nicht zuletzt, weil der Flugzeugtyp bei Lufthansa zu den letzten verbleibenden Mustern mit First Class zählt. So kehrte auch die D-AIHI im Mai 2022 in den Dienst zurück. Statt in München wurde der Jet nun in Frankfurt stationiert.
Jetzt treibt die größte deutsche Airline aber die Ausflottung ihrer Airbus A340-600 voran. So absolvierte am 29. November 2025 auch die D-AIHI ihren letzten planmäßigen Lufthansa-Flug von Boston nach Frankfurt. Eine Lufthansa-Sprecherin bestätigt gegenüber aeroTELEGRAPH, dass die Maschine im Rahmen des Flotten-Umbaus die Lufthansa-Flotte mittlerweile verlassen hat. Das Flugzeug wurde verkauft und nach Hahn überführt.
USC Aero lässt den Airbus A340 von Lufthansa zerlegen
Nach Recherchen von aeroTELEGRAPH hat die am Frankfurter Flughafen ansässige Fluggesellschaft Universal Sky Carrier (USC) den Vierstrahler erworben. USC-Geschäftsführer Klaus-Dieter Martin bestätigte gegenüber aeroTELEGRAPH den Kauf des Flugzeugs. Laut Martin soll das Flugzeug am Flughafen Hahn ausgeschaltet werden. Damit wird die D-AIHI nach knapp 22 Jahren zerlegt.
Aktuell betreibt USC zwei Flugzeuge: einen Airbus A340-300 mit dem Kennzeichen D-AUSC, der in den vergangenen Wochen für Suriname Airways, Aer Lingus und Tunisair im Einsatz war. Das zweite Flugzeug ist ein Airbus A340-600 mit dem Kennzeichen D-AUSZ.
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