Persischer Golf: Flieger halten sich von der iranischen Küste fern.
Längere Flugrouten

Iran-Krise kommt Fluggesellschaften teuer zu stehen

Seit der Eskalation zwischen dem Iran und den USA umfliegen Fluggesellschaften die Straße von Hormus. Das macht die Routenfindung im Nahen Osten noch kniffliger - und teurer.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Spätestens seit dem Abschuss von Malaysia-Airlines Flug MH17 durch eine russische Rakete über der Ostukraine sind Fluggesellschaften extrem vorsichtig geworden. Sie umfliegen jede Konfliktregion. Seit vergangener Woche ist eine neue hinzugekommen. Nach der Eskalation der Auseinandersetzungen zwischen dem Iran und den USA gehört auch der iranische Luftraum zu den gefährdeten Gebieten.

Fluggesellschaften aus den USA dürfen den iranischen Luftraum nicht mehr überfliegen. Alle anderen großen Fluggesellschaften haben ebenfalls reagiert und ihre Flugrouten angepasst. British Airways, Lufthansa, Singapore Airlines, Swiss, aber auch Emirates, Etihad und Qatar umfliegen jetzt die Straße von Hormus.

Überall Sperrgebiete

Der Überflug des Nahen Ostens ist allerdings inzwischen sehr knifflig geworden. Syrien ist seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs gesperrt, das gleiche gilt für Jemen. Anfang des Jahres brachen Scharmützel zwischen Indien und Pakistan aus und seither sind der pakistanische und auch der afghanische Luftraum teilweise gesperrt.

Wie schwierig das Ganze ist, zeigt sich exemplarisch an Flug LH754 von Frankfurt nach Bengaluru (Bangalore). Er würde idealerweise über die Türkei, Syrien, den Irak und dann entlang der iranischen Küste nach Indien führen. Bis vor Kurzem steuerten die Boeing 747 der deutschen Fluggesellschaft über die Türkei, um Syrien herum durch den Süden des Iran und dann übers Meer in die indische Stadt. Nun fliegen sie über den iranischen Norden, dann den südlichen Teil Pakistans Richtung Bengaluru.

Hohe Zusatzkosten

Für die Reisenden bedeuten diese Umwegen meist längere Flüge und Verspätungen. Für die Fluggesellschaften bedeuten sie riesige Mehrkosten. Alle Fluggesellschaften zusammen gaben 2018 180 Milliarden Dollar für Treibstoff aus - fast ein Viertel ihrer Gesamtkosten. Bei einer zusätzlichen Stunde Flug verbraucht beispielsweise eine Boeing 747-8 rund 8,8 Tonnen Kerosin. Das entspricht aktuell zusätzlichen Kosten von rund 4600 Euro. Darin nicht eingerechnet sind potenzielle Kompensationszahlungen an Passagiere oder Überstundenzahlungen an Mitarbeiter.

Wie teuer solche Umwege sein können, zeigt das Beispiel von United. Wegen der Sperrung in Pakistan musste die amerikanische Fluggesellschaft ihre Flüge zwischen Delhi und New York zwischenzeitlich in Frankfurt zwischenlanden lassen. Dort musste eine neue Besatzung zusteigen, da die gesamte Reise länger als die maximal erlaubte Dienstzeit gedauert hätte. Inzwischen sind die Flüge bis auf Weiteres ausgesetzt worden.

Mehr zum Thema

Rekonstruktion von MH17: Der Jet wurde abgeschossen.

Russische Rakete schoss Flug MH17 ab

Pakistan: Für die Luftfahrt immer noch eine Problemzone.

Lufthansa und Co. müssen immer noch Umwege fliegen

Flugverkehr am 22. Juni: Chaos über der Nahost-Region.

Nach US-Angriff auf Iran reagieren Airlines mit massiven Flugstreichungen - Luftraum über Afghanistan immer voller

Bryan Bedford: Der designierte FAA-Chef steht aktuell in der Kritik.

Trump-Kandidat für FAA-Chefposten soll bei Pilotenlizenz getrickst haben

Video

Irkut-MS-21-Testflieger mit dem PD-14: Jetzt gibt es keine Alternative mehr zum russischen Triebwerk.
Gleich drei russische Flugzeugmodelle werden deutlich teurer als noch vor zwei Jahren erwartet. Mit dabei: die Yakovlev MS-21.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A320 Neo von Marabu bei der Landung: Er hüpfte einmal.
Ein Airbus A320 Neo der Condor-Schwester landete sichtbar hart auf Madeira. Das Flugzeug konnte zwar nach Nürnberg zurückkehren, muss aber noch einmal überprüft werden.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin