Bryan Bedford, von Donald Trump als neuer FAA-Chef nominiert, soll in offiziellen Biografien jahrelang fälschlich als Inhaber einer kommerziellen Pilotenlizenz bezeichnet worden sein. Das FAA-Register weist eine solche Berechtigung nicht aus.
Donald Trump ist für seine eher unorthodoxen Personalentscheidungen bekannt. Ex-Fox-News-Moderator Pete Hegseth wurde zum Verteidigungsminister ernannt und der Impfgegner und Verschwörungstheoretiker Robert F. Kennedy Jr. hat das Gesundheitsministerium übernommen. Anfang Juni ernannte Trump Thomas Fugate, einen 22-jährigen ehemaligen selbständigen Gärtner, zum Chef des Zentrums für Terrorismusprävention.
Vakant ist aktuell auch der Chefposten der Luftfahrtbehörde FAA, nachdem der letzte Chef, Mike Whitaker, Mitte Dezember angekündigt hatte, dass er mit der Amtsübernahme von Trump am 20. Januar seinen Posten räumen wird. Mitte März nominierte Trump den Chef von Republic Airways, Bryan Bedford, als neuen FAA-Chef. Bedford muss noch vom Senat bestätigt werden.
Offenbar hat Bryan Bedford es mit der Wahrheit nicht immer genau genommen. Jahrelang wurde behauptet, er besitze eine Lizenz zum Fliegen ein- und mehrmotoriger Flugzeuge und habe zudem eine Instrumentenflugberechtigung erworben. Diese Angabe fand sich sowohl in seiner offiziellen Biografie bei Republic Airways als auch beim Branchenverband Regional Airline Association, dessen Vorstand er angehört.
Laut einem am vergangenen Wochenende veröffentlichten Artikel des Portals Politico entsprechen diese Angaben jedoch nicht der Wahrheit. Das FAA-Register, das Daten zu Pilotenlizenzen enthält, weist keine derartigen kommerziellen Berechtigungen für Bedford aus. Tatsächlich ist Bedford ein lizenzierter Privatpilot mit zusätzlichen Berechtigungen für mehrmotorige Flugzeuge sowie für Nacht- und Schlechwetterflüge. Eine kommerzielle Lizenz besitzt er nicht.
Nach einer Anfrage von Politico an Republic Airways wurde der Zusatz kommerziell am vergangenen Freitag auf der Airlinewebiste entfernt. Auf der Seite der Regional Airline Association findet sich der Zusatz weiterhin. Zudem soll Bedford in verschiedenen Situationen der Darstellung, er sei Verkehrspilot, nicht widersprochen haben, berichtet Politico.
Für eine kommerzielle Lizenz müssen Piloten Prüfungen bestehen, Schulungen absolvieren und einen Checkflug absolvieren. Ein mit dem Lizenzierungsprozess vertrauter Experte zu Politico: «Wenn Sie das alles nicht erfolgreich durchlaufen haben, sollten Sie nicht behaupten, eine bestimmte Berechtigung zu besitzen – denn das haben Sie nicht. Das ist, als würde man sagen, man sei Arzt, ohne das Medizinstudium abgeschlossen zu haben».
Das Weiße Haus verwies Politico an das US-Verkehrsministerium, das mitteilte, es handele sich um einen Verwaltungsfehler. «Bryan hat seine Qualifikation nie falsch angegeben; es handelte sich um einen Verwaltungsfehler, der sofort korrigiert wurde», erklärte die Behörde, die jedoch nicht auf Fragen einging, worin der «Fehler» bestand oder wie er behoben wurde.