Flughafen Wien: Das Projekt dritte Piste war eine Einbahn.

Zu teuer, nicht nötigFlughafen Wien begräbt dritte Piste nach einem Vierteljahrhundert Planung

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert wurde darüber diskutiert, nun ist Schluss: Der größte österreichische Flughafen verzichtet endgültig auf den Bau einer dritten Start- und Landebahn. Der Flughafen Wien will nun anders wachsen.

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Sieben Jahre lang wäre gebaut worden. Südlich und parallel zur aktuellen Piste 11L/29R wollte der Flughafen Wien eine dritte Start- und Landebahn bauen. Sie sollte 2400 Meter lang werden und ein Instrumentenlandesystem für extrem schlechte Sicht bekommen.

Die Baurarbeiten wären komplex. «Wir müssten zum Beispiel einen großen Hügel abtragen und wir brauchen auch noch Grundstücke», erklärte Geschäftsführer Julian Jäger Anfang des Jahres im Interview mit aeroTELEGRAPH. Neben der Piste bräuchte es neue Rollwege und Straßen, Flugsicherungseinrichtungen, Schneelagerplätze, eine dritte Feuerwache, eine weitere Betriebstankstelle, eine neue Enteisungsmittelstation und neue Werkstattgebäude. Auch eine Verlegung der Bundesstraße B10 wäre notwendig geworden.

Dritte Piste in Wien seit bald 30 Jahren ein Thema

1998 kam das Megaprojekt der dritten Piste erstmals auf. Und 2019 wurde es bewilligt. Immer und immer wieder wurde es seither aber verzögert - vor allem auch durch Einsprachen der Anwohnerinnen und Anwohner der umliegenden Gemeinden. 2026 wollte der Flughafen Wien daher endgültig entscheiden, ob er das Projekt weiterverfolgt wird oder nicht.

Dritte Piste: das Schema des Projekts.

Nun brauchte er weniger lang. Am Dienstag (25. November) teilte der Flughafen Wien mit, dass das Projekt der dritten Start- und Landebahn nicht weiterverfolgt wird. Man könne auch ohne diese zusätzliche Piste weiter wachsen, erklärte der Airport. Bis zu 52 Millionen Fluggäste pro Jahr seien mit den zwei bestehenden Pisten möglich. 2024 zählte der Flughafen der österreichischen Hauptstadt 31 Millionen Reisende.

Ryanair, Wizz Air und Co. klagen schon über hohe Kosten

Die Rahmenbedingungen hätten sich seit dem Start des Projekts geändert, so der Flughafen Wien. So seien die Baukosten um rund zwei Milliarden Euro gestiegen. Und durch den Einsatz größerer Flugzeuge mit mehr Passagieren seien weniger Flugbewegungen nötig.

Und nicht zuletzt seien die Airlines dagegen, weil sie sich gegen höhere Gebühren zur Finanzierung stemmten. Auch in Österreich gibt es aktuell eine breite Diskussion über zu hohe Entgelte. So haben Ryanair und Wizz Air deswegen ihre Präsenz in der österreichischen Hauptstadt massiv verkleinert. Damit ist das immerwährende Projekt dritte Piste in Wien vom Tisch.

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