Wenn der Emir von Katar mit seiner seiner Familie und seiner Entourage in seiner Boeing 747-8 auf Mallorca landet, sorgt das nicht nur für Aufmerksamkeit von Flugzeugfans. Es,bedeutet auch Sonderbetrieb am Flughafen Palma.
Nicht nur die Deutschen lieben Mallorca. Auch die katarische Königsfamilie kommt regelmäßig auf die spanische Ferieninsel. Die Familie verbringt regelmäßig ihre Sommer dort. Bei früheren Aufenthalten logierten sie in exklusiven Resorts und mieteten Villen, die bis zu 6500 Euro pro Nacht kosten. Auch an Bord der luxuriösen Megayacht Al Lusail waren sie bereits in den Gewässern vor Mallorca unterwegs.
Am 30. Juni landeten die Al Thanis wieder auf der Insel, berichtet die Zeitung Diario de Mallorca. Und das bleibt nicht nur wegen ihres extravaganten Lebensstils nicht unbemerkt. Wenn der Emir von Katar mit seiner Boeing 747-8 mit dem Kennzeichen A7-HHE der königlichen Airline Qatar Amiri Flight in Palma de Mallorca landet, sorgt das auch am Flughafen für einigen Zusatzaufwand. Grund ist der riesige Jet, mit dem er unterwegs ist.
Die spanische Fluglotsenvereinigung Controladores Aéreos äußerte sich dazu offen. Die Landung der Boeing 747-8 erschwere den Betrieb am Flughafen Palma. Der riesige Jet von Tamim bin Hamad Al Thani, seiner Familie und seiner Entourage ist mit 76,3 Metern Länge und fast 69 Metern Spannweite rieisg und kann unter anderem nur eine bestimmte Bahn nutzen, die 06L/24R.
Nach Landung oder Start des katarischen Jumbo-Jets muss die benutzte Piste zudem gründlich überprüft werden. Flughafenmitarbeitende müssen nachschauen, ob Fremdkörper mitgeschleift wurden oder Schäden entstanden sind. Auch am Boden braucht der Jet viel Raum: «Es gibt viele Einschränkungen beim gleichzeitigen Rollen anderer Flugzeuge», so die Lotsenvereinigung.
Offenbar ist man sich aber auch bewusst, dass Kritik an Königshäusern heikel sein kann. Der Hinweis sei ausdrücklich «keine Kritik an irgendjemandem», heißt es von der spanischen Fluglotsenvereinigung. Ihr Beitrag diene lediglich der Information: Solche Flugzeuge unterliegen besonderen Regeln, die «auf vielen Flughäfen Standard sind, aber wenig bekannt». Die 747-8 fällt in die sogenannte Kategorie F – für Flugzeuge mit mehr als 65 Metern Spannweite.
Die Boeing 747-8 des Emirs ist einer der extravagantesten Privatjets der Welt. An Bord: goldverzierte Innenräume, luxuriöse Suiten, angeblich sogar ein Operationssaal. Trotz ihrer Dimensionen bietet sie Platz für nur rund 89 Gäste.
Ein zweites Flugzeug von Qatar Amiri Flight wechselt bald die Flagge. Katar hat die zweite Boeing 747-8 US-Präsident Donald Trump geschenkt. Der will sie zwischenzeitlich als Air Force One einsetzen, weil die neu bestellte von Boeing womöglich erst nach seiner Amtszeit fertig wird.