Produktion der 737 Max: Unter der Lupe.
FAA-Prüfung deckt auf

Mechaniker nutzten Seife als Schmiermittel für Boeing 737 Max

Die Luftfahrtbehörde der USA durchleuchtet die Produktion bei Boeing und Zulieferer Spirit Aerosystems. Mehr als ein Drittel der Tests haben sie nicht bestanden.

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Noch immer darf Boeing die Produktion der 737 Max nicht hochfahren. Die Luftfahrtbehörde der USA führt gerade noch eine Prüfung der Prozesse und Qualitätskontrollen durch. Abgeschlossen ist diese nicht, doch ein Zwischenfazit sieht nicht gut aus für den Flugzeughersteller.

Man habe Verstöße bei der Steuerung des Herstellungsprozesses, der Teilehandhabung und -lagerung sowie der Produktkontrolle von Boeing festgestellt», hieß es von der Federal Aviation Administration FAA vergangene Woche. Die Zeitung New York Times hat aber eine interne Präsentation gesichtet, in der klar wird, wie groß das Problem tatsächlich ist. 33 von 89 Prüfungen bestand Boeing nicht.

Hotelschlüsselkarte als Test bei der Fertigung

Das ist mehr als ein Drittel der überprüften Prozesse. Noch schlimmer sieht es bei den Prüfungen beim Zulieferer Spirit Aerosystems aus. Dort resultierten nur sechs von 13 in Noten, die als «bestanden» einzustufen sind. In insgesamt 97 verschiedenen Fällen seien die Vorschriften mutmaßlich nicht eingehalten worden, heißt es weiter.

Ein Beispiel: Die Prüfer der FAA beobachteten Mechaniker bei Spirit, als sie eine Hotel-Schlüsselkarte nutzten, um festzustellen, ob eine Tür gut versiegelt ist. Dieser Vorfall sei intern nicht gemeldet worden.

Prozesse nicht eingehalten

In einem anderen Fall nutzten Mitarbeitende von Spirit Aerosystems flüssige Seife als Schmiermittel im Montageprozess. Danach habe man die Türversiegelung mit einem Lappen gereinigt. Vom Unternehmen heißt es gegenüber der New York Times man untersuche alle nicht-Einhaltungen der Vorschriften und werde wenn nötig Abhilfemaßnahmen ergreifen.

Die beiden Beispiele fallen in die Kategorie, in der die 20 Ermittler bei Boeing und sechs bei Spirit die meisten Probleme gefunden haben: Der abgesegnete und vorgeschriebene Fertigungsprozess wurde nicht eingehalten.

Boeing noch stärker unter Druck

Offiziell will die FAA sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht weiter zum Fall äußern. Doch Boeing gerät durch den Bericht noch einmal weiter unter Druck. Das jüngste Problem stellte sich heraus, nachdem rund sechs Minuten nach dem Start einer Boeing 737 Max 9 von Alaska Airlines ein Paneel des Rumpfes herausgebrochen war. Auch der Prozess des Einbaus dieses Paneels fiel durch die Prüfung, schreibt die New York Times.

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