Sorge um die Sicherheit: Der Gewerkschaftsdachverband European Cockpit Association ECA fordert eine bessere Zusammenarbeit innerhalb der europäischen Luftfahrt, damit alle Beteiligten rechtzeitig über die Risiken potenzieller Konfliktzonen informiert werden.
«Ein Großteil der Fluggesellschaften hat den Flugbetrieb in die Ukraine schon vor Wochen eingestellt», so ECA-Präsident Otjan de Bruijn. Einige Airlines würden den Luftraum sogar seit Jahren meiden. «Andere aber flogen weiter, bis der Einmarsch Russlands begann und der Luftraum offiziell gesperrt wurde», so de Bruijn. «Die Piloten haben MH17 und PS752 nicht vergessen, aber ich frage mich, ob die CEOs es getan haben?» Vielleicht sei es kommerziell sinnvoll gewesen weiterzufliegen, mit Blick auf die Sicherheit aber nicht.
Bessere Zusammenarbeit, sicherere Routen
Die ECA fordert, dass die europäischen Staaten und Interessengruppen der Luftfahrt unter Leitung eines speziellen europäischen Gremiums zusammenarbeiten. Dadurch soll eine sicherere Flugroutenplanung für die europäischen Airlines möglich werden. Die kürzlich ins Leben gerufene Easa-Plattform für Konfliktzonen sei ein Schritt in die richtige Richtung.
«Konfliktbetroffene Staaten unzuverlässig»
«Die traurige Realität ist, dass wir keine Lehren aus MH17 und PS752 gezogen haben», sagt ECA-Direktor Arik Zipser. «Konfliktbetroffene Staaten haben sich als unzuverlässig erwiesen, wenn es darum geht, ihren Luftraum rechtzeitig zu beschränken oder zu schließen.» Der Informationsaustausch und die Risikobewertung seien schleppend und «für einige Fluggesellschaften immer noch ein Privileg, so dass die Piloten von der Fluggesellschaft unter Druck gesetzt werden: entweder fliegen oder aussteigen».