Trägerrakete nach dem Start: Trümmer werden zum Problem für die Luftfahrt.
Trümmerteile

Weltraumschrott wird zur größeren Gefahr für die Luftfahrt

Die Ereignisse mit problematischem Weltraumschrott nehmen zu. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine neue Studie. Die Forschenden liefern die Lösung gleich mit.

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Im neuen Jahr häufen sich die Meldungen über Weltraumschrott, die den Luftverkehr beeinflussen. Immer wieder müssen Qantas-Flüge zwischen Südafrika und Australien verspätet starten, weil Reste der Space-X-Raketen über dem Südpazifik niedergehen. Mitte Januar explodierte Elon Musks Starship nach dem Start in Texas und sorgte für eine Menge Weltraumschrott über der Karibik - eine Iberia-Maschine musste im Anschluss notgedrungen durch das Gebiet fliegen - und landete letztlich sicher am Zielort.

Werden Trümmerteile gesichtet, wird in den entsprechenden Gebieten eine Sperrzone eingerichtet, um zu vermeiden, dass Teile Flugzeuge treffen, denn das könnte verheerende Auswirkungen haben. Weltraumschrott besteht aus nicht mehr funktionsfähigen, von Menschen geschaffenen Objekten in der Erdumlaufbahn, darunter Satelliten, Raketenresten und Trümmerteilen.

Studie bemisst Gefahr für die Luftfahrt

Das Problem ist gewaltig: Wissenschaftler schätzen, dass sich im Erdorbit rund 29.000 Objekte mit einem Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern befinden, dazu 670.000 Teile über einem Zentimeter und mehr als 170 Millionen kleinere Fragmente unter einem Millimeter. Während die kleineren Trümmer beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglühen, können größere oder besonders hitzebeständige Objekte den Absturz überstehen – und so zur Gefahr für den Luftverkehr werden.

Forschende der University of British Columbia haben in der Fachzeitschrift Scientific Reports eine Studie veröffentlicht, die die Wahrscheinlichkeit berechnet, dass ein Flugzeug von Weltraumschrott getroffen wird. Dabei konzentrierten sie sich speziell auf Trümmer von Trägerraketen, wie CBS News aus der Studie zitiert.

Das Risiko ist gering, aber steigt

Das Fazit: Das Risiko bleibt zwar gering, nimmt jedoch zu. Die Forschenden haben die Wahrscheinlichkeit berechnet, dass ein Raketenkörper in verschiedenen Lufträumen wiedereintritt. Demnach liegt die jährliche Wahrscheinlichkeit, dass dies in dicht besiedelten Gebieten nahe großer Flughäfen geschieht, bei 0,8 Prozent. In größeren Lufträumen, etwa über dem Nordosten der USA, rund um Städte im Asien-Pazifik-Raum oder in Nordeuropa, steigt das Risiko sogar auf 26 Prozent. Bei einem Wiedereintritt erhöht sich das Kollisionsrisiko im darunterliegenden Luftraum mit der Luftverkehrsdichte.

Und die Gefahr nimmt immer weiter zu. Zum einen wird immer mehr geflogen. Weltweit hat sich die tägliche Anzahl an Flügen seit 2000 fast verdoppelt. Gleichzeitig nimmt auch die Zahl der Objekte, die in die Erdumlaufbahn geschossen werden, immer weiter zu. Laut den Autoren ereignen sich mittlerweile fast wöchentlich Wiedereintritte großer Objekte.

Luftraumsperrung keine dauerhafte Lösung

Bereits über 2300 Raketenkörper kreisen im Orbit und werden irgendwann unkontrolliert in die Erdatmosphäre eintreten. Die entscheidende Frage ist, wie Behörden weltweit darauf reagieren. Vor drei Jahren sperrten Spanien und Frankreich vorsorglich Teile ihres Luftraums, als der Wiedereintritt einer 20 Tonnen schweren Raketenstufe erwartet wurde. Das führte zu Verzögerungen bei 645 Flügen und zwang einige Maschinen zu Umleitungen. Es war das erste Mal, dass der Luftraum wegen eines unkontrollierten Wiedereintritts gesperrt wurde.

Die Autoren der Studie plädieren dafür, statt der Sperrung von Lufträumen alle geplanten Weltraumflüge zu verpflichten, ihre Trägerraketen kontrolliert zur Erde zurückzubringen – mit festgelegten Flugbahnen und geplanten Landungen. Derzeit erfolgt dies jedoch nur bei weniger als 35 Prozent der Starts. Würden alle Betreiber auf kontrollierte Rückführungen setzen, ließe sich das Risiko für Menschen und Flugzeuge deutlich verringern.

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