TreibstoffnotfallAirbus A330 von Iberia flog durch Weltraumschrott-Gefahrenzone

Vor einer Woche explodierte Elon Musks Starship. Das sorgte in der Luftfahrt für Stress. Wie groß der war, zeigt das Beispiel eines Fluges von Iberia.

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Was genau die Explosion verursacht hatte, ist noch nicht klar. Doch irgendetwas ging schief beim letzten Testflug der Starship-Rakete des Unternehmens Space X. Nach dem Start in Texas am vergangenen Donnerstag (16. Januar) brach sie über der Karibik auseinander und explodierte. Das sorgte für eine Menge Weltraumschrott. Und für Stress in der Luftfahrt.

Denn: Fallende Trümmerteile könnten Flugzeuge treffen und beschädigen - und im schlimmsten Fall zum Absturz bringen. Cockpitcrews bemerkten die hell leuchtenden Trümmerteile in der Atmosphäre schnell und machten die Flugsicherung von San Juan in Puerto Rico darauf aufmerksam. Kurz darauf wurde eine Sperrzone eingerichtet, um zu vermeiden, dass die Teile Flugzeuge treffen.

Iberia-Piloten hatten keine Zeit, zu warten

Flugzeuge wurden umgeleitet oder angewiesen, zu warten, bis keine Gefahr mehr besteht. Doch das sorgte wiederum für andere Probleme. Denn in der Zone befanden sich gleich mehrere Flughäfen, die für die anderen als mögliche Ausweichflughäfen vorgesehen waren. Das merkte etwa die Crew eines Airbus A330 von Iberia. Er war auf Flug IB379 unterwegs aus Madrid in Richtung San Juan, als die Space-X-Explosion die Sperrzone auslöste.

Die Piloten wurden gebeten, zu warten, bis die Sperrung aufgehoben wird, um dann zu sehen, wo sie landen können. Doch schnell erklärten sie der Flugsicherung von San Juan, dass sie dafür keine Zeit hätten und nach San Juan müssten, wie auf Aufnahmen beim Portal Live ATC zu hören ist. Dort gab es hingegen ein anderes Problem: Aufgrund diverser anderer durch die Starship-Explosion ausgelöster Umleitungen war der Flughafen voll. Es gebe keinen Platz mehr für weitere Flugzeug, informierte der Lotse den Piloten.

Ausweichflughafen auch keine Option

«Aber nach Punta Cana haben wir doch dasselbe Problem, oder?», so die Reaktion des Piloten. «Das war unsere Alternative. Wir wissen nicht, was wir tun sollen.» Der Pilot schlug schließlich vor, einen Notfall auszurufen. Das wäre zwar möglich, so die Flugsicherung, doch der Flug führe durch die Gefahrenzone. Das tue die Crew auf eigenes Risiko. Daher müsse man einen Notfall aus Treibstoffgründen melden.

«Na gut, in diesem Fall melden wir einen Notfall, MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY, Iberia 0379, wir müssen in San Juan landen.» Und das tat der Airbus A330 schließlich auch ohne weiteren Zwischenfall. Sowohl der Pilot als auch der Lotse in San Juan blieben während der ganzen Konversation sehr ruhig und erhalten dafür in Kommentaren zu Videos des Vorfalls viel Lob.

Nicht das erste Problem

In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Problemen für die Luftfahrt, die durch die Raketenstarts von Elon Musks Unternehmen Space ausgelöst wurden. So ist etwa Qantas immer wieder damit konfrontiert, dass Flüge aufgrund von Weltraumschrott erst verspätet abfliegen können. Denn die Strecke von Johannesburg nach Sydney führt über weite unbewohnte Gebiete, weshalb Space X sich die Gegend als Ort für den Wiedereintritt der Raketen ausgesucht hat.

Nur drei Tage nach dem Iberia-Zwischenfall musste der Start einer Falcon-9-Rakete abgebrochen werden. Die US-Flugsicherung hatte eine Boeing 767 von Delta genau durch den wegen des Raketenstarts gesperrten Luftraum fliegen lassen.

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