Nach dem etwas missglückten Start des A320 Neo ist CFM der lachende Dritte. Der geplante Erstkunde Qatar Airways weigerte sich, den neusten Jet von Airbus entgegen zu nehmen. Der Grund: Die zuvor so hoch gelobten Triebwerke von Pratt & Whitney leisteten ausgerechnet in hohen Temperaturen nicht, was sie versprachen. Die versprochene Treibstoffersparnis und Effizienzsteigerung wurde dadurch zunichte gemacht, dass die Motoren vor jedem Start mehrere Minuten leer laufen müssen.
Seitenhieb auf Pratt & Whitney
Einen Seitenhieb lässt sich Olivier Andriès, Chef der CFM-Mutter Snecma denn auch nicht nehmen. Bei der Feier der zwanzigjährigen Zusammenarbeit mit der Billigairline Easyjet wandte er sich an deren Chefin Carolyn McCall: «Wir reden ja eigentlich nicht gern über die Konkurrenz», so der Manager. «Aber Ihr habt Euch definitiv für das richtige Triebwerk entschieden.» Man werde pünktlich liefern und die Triebwerke überträfen die Erwartungen.
Drei Airbus-Jets seien bereits auf Testflügen mit den neuen Triebwerken unterwegs. «Die Rückmeldungen der Piloten sind ausschließlich positiv», so Andriès. Es habe noch keinen Zwischenfall gegeben und die Leistung der Motoren sei genau so, wie man es erwartet habe. Gegenüber aktuellen Modellen soll das Leap 1A rund 15 Prozent an Treibstoffeinsparung bieten.
Auf jeden Fall pünktlich.
10.400 Bestellungen für die Triebwerke hat CFM bereits eingesammelt – noch vor der ersten Auslieferung. Die Leap-Triebwerke gibt es als Leap-1A für Airbus, Leap-1B für Boeing und Leap-1C für Comacs C919. Auch die 1B-Version ist bereits mit zwei Boeing 737 auf Testflügen unterwegs. Den Erstflug der C-Version erwartet Andriès Ende des Jahres – wenn auch der erste Comac C919 abhebt.
Der Profiteur des A320-Neo-Fehlstarts
Leap-1A: Alles läuft nach Plan.
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