Letzte Aktualisierung: um 10:23 Uhr

Neue Strategie

Delta nimmt europäische Warmwasser-Ziele ins Visier

Die amerikanische Fluggesellschaft sieht starkes Wachstumspotenzial für Freizeitlangstrecken. Delta Air Lines schaut sich deshalb Ziele rund ums Mittelmeer an.

Delta Air Lines hat Lust auf Langstrecke. Ende Januar bestellte die Fluggesellschaft 20 Airbus A350-1000, die ab 2026 ausgeliefert werden sollen. Die Airline braucht auch Ersatz, denn während der Pandemie hat Delta die komplette Boeing-777-Flotte stillgelegt. Mit den neuen Airbus-Jets will Delta neue Langstreckenmärkte erschließen und die Kapazität zu den internationalen Drehkreuzen erhöhen.

«Wir erwarten in den kommenden Jahren 50 neue Langstrecken-Flugzeuge», erklärt Matteo Curcio, Europachef von Delta Air Lines, im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Delta benötige die neuen Maschinen für das internationale Wachstum. Das vergangene Jahr lief schon richtig gut, verrät Curcio. 2023 war das erfolgreichste internationale Jahr in der Geschichte der Airline.

Größter Flugplan zwischen USA und Europa

«Neben dem starken Inlandsmarkt in den USA hat die Bedeutung der internationalen Verbindungen sogar noch zugenommen», so der Europa-Chef. Noch nie hatte Delta einen größeren Flugplan zwischen den USA und Europa. Der große Treiber sei die Freizeitnachfrage und dort vor allem die Premium-Nachfrage im Freizeitbereich. «Wir sehen also, dass Märkte, die vor ein paar Jahren noch nicht einmal auf unserer Landkarte waren, jetzt immer attraktiver werden», so der Italiener.

Ins Visier der Fluggesellschaft rücken dabei touristische Sommerziele im ganzen Mittelmeerraum. «Wir schauen uns Destinationen in Italien, Spanien oder Griechenland an», verrät Curcio. Neu sind beispielsweise Flüge von New York nach Neapel. Delta Air Lines ist dabei nicht die erste Airline, die Warmwasserziele in Europa entdeckt hat. Konkurrentin United bietet beispielsweise Flüge zwischen New York und Mallorca.

Südpazifik weiterer Wachstumsmarkt

Aber nicht nur Europa steht im Fokus der Airline. Delta will auch ihre Freizeit-Verbindungen in den Südpazifik ausbauen. Im kommenden Jahr stehen Papeete, Auckland und Brisbane neu auf dem Flugplan.

Ein Hybrid ist Berlin. Delta wird auch in diesem Sommer wieder saisonal die Bundeshauptstadt mit New York verbinden. «Wir sind begeistert von den Ergebnissen, die wir in Berlin sehen. Berlin ist ein sehr dynamisches Reiseziel, die attraktivste Freizeitdestination in Deutschland und ein wichtiger Markt für Unternehmen. Es ist also eine gute Mischung aus beidem, und das ist gut für uns», verrät der Manager.

Schlüsselmarkt Deutschland

Deutschland ist generell ein Schlüsselmarkt für die Airline. Laut Curcio ist Deutschland je nach Messweise der wichtigste oder zweitwichtigste Markt in Europa. Die Bundesrepublik konkurriert dabei mit Großbritannien. Auch Delta sieht, dass sich der Geschäftsreiseverkehr nicht so schnell erholt. «Im kommenden Monat starten wir die Rotation zwischen New-York-JFK-München. München verbinden wir dann direkt mit drei US-Zielen», so Curcio.

Neben der Zunahme an Freizeitzielen hat Delta nach der Pandemie auch einen zweiten Trend ausgemacht: Die Reisenden wollen Premium-Erlebnisse. «Wenn wir uns unsere Erlösquoten ansehen, schneiden die Premiumprodukte der Premium Economy und der Business Class besser ab als vor der Pandemie», erläutert der Europachef.

Neue Widebodies bekommen vier Kabinenlayouts

Daher investiert die Airline in das Personal, in die Kabinen, aber auch in neue Lounges. Corona hat geholfen, dass die Lounges beispielsweise in Los Angeles zwei bis drei Jahre früher renoviert werden konnten als ursprünglich geplant. «Wir haben jetzt super Einrichtungen in New York, Los Angeles und La Guardia. Das macht einen Unterschied».

Daher wird Delta die kommenden Airbus A350-900 und A330-900 mit vier verschiedenen Klassen ausstatten. Neben der Business-Class, die bei Delta One Suite heißt und mit Tür Gang-Zugang san jdem Sitz bietet, setzt die Airline auch auf eine Premium Economy Class, Delta Comfort+ bestehend aus Economy Class-Sitzen mit etwas mehr Beinfreiheit und der normalen Economy Class. Dann kann Delta mit neuen Klassen weiter neue Märkte erschließen.