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Südkorea

Das sind die Kandidaten für die Asiana-Übernahme

Die südkoreanische Fluggesellschaft braucht einen neuen Hauptinvestor. Zwei Bieter-Bündnisse haben die Nase vorne - eines mit mehr Geld, eines mit mehr Erfahrung.

Um finanzielle Probleme in den Griff zu bekommen, verordnete sich die südkoreanische Asiana Airlines im Frühjahr eine Verkleinerung von Flotte und Streckennetz. Doch auch Hauptinvestor Kumho Asiana geriet in Finanznöte und gab daher bekannt, sich von seinem Anteil von 31 Prozent an der Fluggesellschaft zu trennen, den er über die Tochter Kumho Industrial hält. Die Schweizer Bank Credit Suisse wurde mit dem Verkauf beauftragt.

Vier Interessenten schafften es in die engere Auswahl, den Anteil zu übernehmen und damit neuer Hauptaktionär von Asiana zu werden: Erstens der Mischkonzern Aekyung Group, der alles von Kosmetik bis Luftfahrt macht und bereits Hauptanteilseigner beim Billigflieger Jeju Air ist. Zweitens die Investmentgesellschaft Stonebridge Capital. Drittens ein Konsortium aus dem Mischkonzern HDC und der Investmentfirma Mirae Asset Daewoo. Und viertens ein Konsortium unter der Führung des Investmentfonds KCGI. Sie alle erhielten von der Credit Suisse die Chance, bis zum 7. November finale Angebote vorzulegen.

Zwei Bündnisse haben die Nase vorn

Nun sind aus vier Übernahmekandidaten allerdings drei geworden. Denn Aekyung und Stonebridge haben sich zusammengetan, wie die Zeitung Korea Times berichtet. Der Jeju-Eigner Aekyung tritt bisher am aggressivsten auf und betont, man sei der einzige Bieter, der Erfahrung in der Luftfahrtbranche habe. Hintergrund des Paktes ist zum einen, dass es Aekyung bisher an den finanziellen Mitteln fehlt, und zum anderen, dass Stonebridge nicht alleine bieten kann, weil die Behörden einen reinen Finanzinvestor nicht akzeptieren.

Aus diesem Grund muss sich das Investment-Konsortium um KCGI auch noch einen strategischen Partner suchen, wenn es im Rennen bleiben will. Derweil hat das dritte Bündnis den Vorteil, mit Mirae Asset Daewoo die größte Investmentfirma des Landes an Bord zu haben. Der Partner HDC verfügt zwar nicht über Erfahrung in der Luftfahrt, hofft aber auf Synergien mit seinen Geschäftszweigen in der Hotel- und Duty-Free-Branche.

A380-Feuer und San-Francisco-Stopp

Die Flotte von Asiana besteht laut der Flugzeugdatenbank ATDB derzeit insgesamt aus 86 Kurz-, Mittel- und Langstreckenjets von Airbus und Boeing. Ein Airbus A380 der Fluglinie machte kürzlich Schlagzeilen, als die im Flughafen Incheon wartenden Passagiere Flammen aus einem Triebwerk schlagen sahen. Zudem hat ein Gericht die Airline vergangene Woche angewiesen, als Strafe für eine tödliche Bruchlandung einer Boeing 777 vor sechs Jahren nun für 45 Tage ihre San-Francisco-Flüge einzustellen.