Trümmerfeld in San Francisco: Die Piloten tragen die größte Schuld.

Urteil gegen AsianaKorean Air fordert härtere Strafe

Das Unglück der Boeing 777 in San Francisco liegt mehr als ein Jahr zurück. Nun verhängt Südkorea eine Strafe gegen Asiana. Die findet Korean Air zu milde.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Es ist ein Verlust von fast 14 Millionen Dollar. 45 Tage lang darf Asiana Airlines die Route von Seoul nach San Francisco nicht bedienen. Diese Strafe hat die koreanische Regierung der Fluggesellschaft auferlegt. Grund ist die Bruchlandung von Flug OZ214 am 6. Juli 2013, bei der drei Menschen ums Leben kamen.

Normalerweise fliegt Asiana die Strecke zwischen der Basis und der Stadt an der amerikanischen Westküste ein Mal täglich. Dabei wird eine Boeing 777 eingesetzt, die 295 Passagiere fasst. Wann die 45-Tage-Sperre beginnt, kann die Fluglinie selbst entscheiden.

Kopilot traute sich nicht

Asiana musste sich nach dem Crash schon mehrfach Kritik anhören. So sei die Pilotenausbildung nicht genügend. Aber auch die Kultur im Cockpit habe sich zu ändern. Denn offenbar hatte einer der Kopiloten sich nicht getraut, dem Kapitän zu widersprechen, als der Entscheidungen traf, die schlussendlich zur Bruchlandung führten.

Zu diesem Schluss kamen auch die Ermittler des amerikanischen National Transportation Safety Board. Die Hauptschuld tragen laut den Unterlagen die Piloten. Doch auch die Feuerwehr und die Airline hätten Schuld (ausführlich lesen Sie das hier nach). Nach koreanischem Gesetz kann die Regierung nach Unfällen, die eine bestimmte Schadenshöhe erreichen, Fluggesellschaften sanktionieren.

Öffentlichkeit leidet unter der Entscheidung

Bis zu 90 Tage könnte das Betriebsverbot eigentlich dauern. Man habe nicht die Höchststrafe gewählt, weil Asiana sich um Rettung der Passagiere bemüht habe, so die Regierung. Die Fluglinie wehrt sich dennoch gegen das Urteil. Man wolle womöglich juristisch dagegen vorgehen, kündigt die Fluggesellschaft an. «Das Transportministerium hat in keiner Weise berücksichtigt, wie sehr die Öffentlichkeit unter der Entscheidung leidet».

Die Flugausfälle können nicht alle von den Wettbewerbern kompensiert werden – auch wenn die Regierung Asianas Hauptkonkurrenten Korean Air bat, auf der Strecke nach San Francisco in der betroffenen Periode eine größere Maschine einzusetzen. Auch die internationale Luftfahrtorganisation Iata unterstützt Asiana. 43 inländische und ausländische Anbieter, die in Korea fliegen, hatten im Vorfeld des Urteils eine Petition unterschrieben, welche eine mildere Strafe forderte.

Korean Air ist unzufrieden

Nicht unter den Unterzeichnern: Korean Air. Die Konkurrentin beschwerte sich sogar, dass die Strafe zu milde sei. Nach einem Crash in Guam sei Korean drei Monate lang suspendiert worden. 18 Monate lang durfte sie nach dem Crash im Jahr 1999 keine neuen Routen eröffnen. Verglichen mit der damaligen Strafe sei das Verbot von Asiana Airlines nur eine kleine Ohrfeige, so ein Vertreter von Korean Air gegenüber der Zeitung Korea Times.

Sehen Sie hier eine Animation des Unfalls:

Mehr zum Thema

ticker-korean-air-neu

Korean Air zeigt neue Drohnenfamilie auf Luftfahrtmesse

ticker-korean-air-neu

Korean Air-Mutter Hanjin Group feiert 80-jähriges Bestehen und präsentiert Zukunftsstrategie

ticker-korean-air-neu

Korean Air muss weitere zehn Strecken nach Asiana-Integration abgeben

ticker-asiana

Korean Air legt Plan zur Integration des Vielfliegerprogramms von Asiana vor

Video

Die Landung der Boeing 777X nach der Vorführung: Eindrückliche Manöver.
Bei der Dubai Airshow beeindrucken nicht nur große Deals - auch die Flugmanöver zählen. In perfekt abgestimmten Vorführungen zeigen Hersteller Steigleistung, Wendigkeit und Kurzstartfähigkeiten ihrer Jets. Eine Videogalerie.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 777X: Stargast in Dubai.
Ein Messeauftritt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Boeing zeigt, was alles gemacht wird, bis die 777X in Dubai fliegen kann.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Visualisierung des ATSB: Es war wirklich sehr knapp.
Am Flughafen Melbourne entgingen zwei Passagierjets nur knapp Katastrophen. Die Flüge von Malaysia Airlines und Bamboo Airways starteten auf einer verkürzten Piste - und sehr knapp über einer Baustelle. Der Untersuchungsbericht offenbart nun, was genau geschah. Und das hat internationale Folgen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg