Letzte Aktualisierung: um 19:50 Uhr

Grounding von Korongo Airlines

Brussels Airlines scheitert mit Afrika-Fluglinie

Korongo Airlines fliegt nicht mehr. Die Aktionäre der Fluglinie aus der Demokratischen Republik Kongo – allen voran die Lufthansa-Beteiligung Brussels Airlines – besiegelten das Ende.

Das Ende kam am 19. August. Techniker fanden am Höhenruder der Boeing 737-300 von Korongo Airlines große Schäden. Offenbar hatten lose Platten der Piste des Flughafens Mbuji-Mayi in der Demokratischen Republik Kongo dazu geführt, dass Splitter an das Steuerteil spickten und es stark beschädigten. Das Flugzeug musste aus dem Verkehr gezogen werden.

Da Korongo Airlines keine Ersatzmaschine auftreiben konnte, fielen alle Flüge aus. Die von Brussels Airlines geleaste Boeing 737 ist die einzige Maschine der Fluglinie. Sie war 2009 gegründet worden und gehört zu 37,5 Prozent der Lufthansa-Beteiligung Brussels Airlines. Die belgische Fluglinie übernahm die Wartung und das Luftverkehr-Zertifikat war in Belgien ausgestellt. Auch ein Teil der Piloten kam von Brussels. Neben der Airline sind lokale Investoren und die belgische Industriegruppe Forrest beteiligt.

Konkurrenz durch staatliche Congo Airways

Die Aktionäre beschlossen nun an einer außerordentlichen Hauptversammlung, den Betrieb einzustellen. Gleichzeitig wurde die Liquidation des Unternehmens eingeleitet. Die Bedingungen in der Demokratischen Republik Kongo seien extrem herausfordernd gewesen, so die Begründung.

Auch der Beschluss der Regierung, eine neue Nationalairline zu gründen, hat den Entscheid beschleunigt. Congo Airways sollte zuerst im Juni den Betrieb aufnehmen, dann im August. Doch ihre beiden Airbus A320 stecken in Dublin fest. Sie wurden von einem Richter blockiert, weil Gläubiger so die Zahlung von Schulden durch die Demokratische Republik Kongo erwirken wollen. Wann es nun losgeht, ist noch offen. Doch die Regierung will ihren Plan ohne Abstriche umsetzen. Und diese neue Konkurrenz war für das Management von Korongo Airlines zu viel des Guten.