Embraer will stay Brazilian
Übernahme gescheitert

Boeing will Embraer nicht mehr

Die Embraer-Jets gehören künftig doch nicht mehrheitlich Boeing. Die Amerikaner haben den Übernahmevertrag für die Zivilsparte des brasilianischen Flugzeugbauers gekündigt.

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In São José dos Campos bereitete man sich seit Monaten auf die Trennung vor. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Embraer arbeiteten daran, den Bereich Businessjets und Militär vom Bereich Zivilflugzeuge zu trennen. Der sollte in ein Joint Venture eingebracht werden, das zu 80 Prozent Boeing gehört hätte. Längst ging es nicht mehr um vertragliche Dinge, sondern um ganz Konkretes wie die Aufteilung der Anlagen, Mitarbeiter oder Informatiksysteme.

Doch nun müssen die weit fortgeschrittenen Arbeiten gestoppt werden. Denn Boeing hat am Samstag (25. April) bekannt gegeben, den Vertrag mit Embraer zu kündigen. Man habe am festgelegten Kündigungstermin 24. April vom Recht Gebrauch gemacht, die Vereinbarung aufzulösen, weil von den Brasilianern «gewisse Bedingungen nicht erfüllt wurden». Das Projekt Boeing Brasil – Commercial ist also gestorben.

Inzwischen zu hoher Übernahmepreis

«Boeing hat über mehr als zwei Jahre fleißig daran gearbeitet, die Transaktion mit Embraer zum Abschluss zu bringen. In den vergangenen Monaten hatten wir produktive, aber letztlich erfolglose Verhandlungen», so Marc Allen, der beim amerikanischen Flugzeugbauer für Kooperationen zuständig ist. «Es ist zutiefst enttäuschend.» Weitere Diskussionen «im Rahmen des Mastervertrages» würden aber nichts mehr bringen.

Konkret wird Boeing nicht. Ein zentraler Punkt dürfte aber der Übernahmepreis gewesen sein. Im Vertrag wurde ein Preis von 4,2 Milliarden Dollar für den 80-Prozent-Anteil am Joint Venture festgelegt. Inzwischen ist der gesamte Embraer-Konzern mit allen Bereichen an der Börse aber nur noch 1,07 Milliarden wert.

Boeing finanziell angeschlagen

Zudem trifft die Corona-Krise Boeing selbst hart. Die Ertragsaussichten des Konzerns haben sich - wie bei allen in der Branche - verschlechtert, zudem schwindet die Liquidität. Hinzu kommt, dass die Finanzen der Amerikaner wegen des Debakels mit der 737 Max bereits zuvor angespannt waren. Sie konnten sich deshalb Embraer auch einfach nicht mehr leisten.

Embraer ließ die Schuldzuweisung erwartungsgemäß nicht auf sich sitzen. Doch die Härte, in der die Brasilianer den US-Konkurrenten kritisieren, ist überraschend. Lesen Sie mehr dazu hier.

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