Embraer will stay Brazilian

Übernahme gescheitertBoeing will Embraer nicht mehr

Die Embraer-Jets gehören künftig doch nicht mehrheitlich Boeing. Die Amerikaner haben den Übernahmevertrag für die Zivilsparte des brasilianischen Flugzeugbauers gekündigt.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

In São José dos Campos bereitete man sich seit Monaten auf die Trennung vor. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Embraer arbeiteten daran, den Bereich Businessjets und Militär vom Bereich Zivilflugzeuge zu trennen. Der sollte in ein Joint Venture eingebracht werden, das zu 80 Prozent Boeing gehört hätte. Längst ging es nicht mehr um vertragliche Dinge, sondern um ganz Konkretes wie die Aufteilung der Anlagen, Mitarbeiter oder Informatiksysteme.

Doch nun müssen die weit fortgeschrittenen Arbeiten gestoppt werden. Denn Boeing hat am Samstag (25. April) bekannt gegeben, den Vertrag mit Embraer zu kündigen. Man habe am festgelegten Kündigungstermin 24. April vom Recht Gebrauch gemacht, die Vereinbarung aufzulösen, weil von den Brasilianern «gewisse Bedingungen nicht erfüllt wurden». Das Projekt Boeing Brasil – Commercial ist also gestorben.

Inzwischen zu hoher Übernahmepreis

«Boeing hat über mehr als zwei Jahre fleißig daran gearbeitet, die Transaktion mit Embraer zum Abschluss zu bringen. In den vergangenen Monaten hatten wir produktive, aber letztlich erfolglose Verhandlungen», so Marc Allen, der beim amerikanischen Flugzeugbauer für Kooperationen zuständig ist. «Es ist zutiefst enttäuschend.» Weitere Diskussionen «im Rahmen des Mastervertrages» würden aber nichts mehr bringen.

Konkret wird Boeing nicht. Ein zentraler Punkt dürfte aber der Übernahmepreis gewesen sein. Im Vertrag wurde ein Preis von 4,2 Milliarden Dollar für den 80-Prozent-Anteil am Joint Venture festgelegt. Inzwischen ist der gesamte Embraer-Konzern mit allen Bereichen an der Börse aber nur noch 1,07 Milliarden wert.

Boeing finanziell angeschlagen

Zudem trifft die Corona-Krise Boeing selbst hart. Die Ertragsaussichten des Konzerns haben sich - wie bei allen in der Branche - verschlechtert, zudem schwindet die Liquidität. Hinzu kommt, dass die Finanzen der Amerikaner wegen des Debakels mit der 737 Max bereits zuvor angespannt waren. Sie konnten sich deshalb Embraer auch einfach nicht mehr leisten.

Embraer ließ die Schuldzuweisung erwartungsgemäß nicht auf sich sitzen. Doch die Härte, in der die Brasilianer den US-Konkurrenten kritisieren, ist überraschend. Lesen Sie mehr dazu hier.

Mehr zum Thema

Boeing und Embraer fliegen künftig parallel.

Was hat Boeing eigentlich von Embraer?

Boeing und Embraer fliegen künftig parallel.

Aus Embraer wird Boeing

Kurz nach der Gründung begann Embraer ein neues Flugzeug zu entwickeln, das sowohl zivil, als auch militärisch genutzt werden konnte. Als Passagierflieger sollte die viermotorige EMB 500 Amazonas 30 bis 41 Reisenden Platz bieten und 500 Kilometer pro Stunde schnell fliegen. Das Projekt wurde dem Luftfahrtministerium präsentiert, aber von dort kam nie ein Auftrag für die 24 Meter lange Maschine.

Fünf Flugzeuge von Embraer, die nie gebaut wurden

Ryanair Malta Air Boeing 737-800 Landung

Können Sie diese Falschaussagen über die Luftfahrt aufdecken?

Video

ms 21 310 zweiter prototpy
Russland ersetzt westliche Komponenten im neuen Kurz- und Mittelstreckenjet. Noch fehlt aber einiges im neuen Prototyp der Yakovlev MS-21-310.
Timo Nowack
Timo Nowack
hurrikan schaeden montego bay
Der Flughafen Montego Bay auf Jamaika wurde durch Hurrikan Melissa stark beschädigt. Condor und Edelweiss strichen bisher jeweils einen Flug - und bemühen sich um aktuelle Informationen von der Insel.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A340-600 von Lufthansa: Im Januar ist Schluß.
Der überlange Vierstrahler fliegt und fliegt und fliegt. Doch nun endet nach mehr als zwei Jahrzehnten der Einsatz des Airbus A340-600 bei Lufthansa. Im Januar ist es soweit - sofern die Boeing 787 als Ersatz rechtzeitig geliefert werden.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies