Fußmatte im Produktionswerk von São José dos Campos: Embraer heißt offiziell Empresa Brasileira de Aeronáutica.
Joint Venture von Boeing und Embraer

Neuer Name sorgt in Brasilien für Ärger

Verschwindet der Name Embraer von den großen Verkehrsflugzeugen? Das befürchten viele in Brasilien, nachdem der Name des Joint Ventures mit Boeing veröffentlicht wurde.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Nachdem die Aktionäre Ende Februar dem Deal zustimmt hatten, folgte vergangene Woche der nächste wichtige Schritt. Boeing und Embraer stellten den Namen ihres Joint Ventures vor. Das neue gemeinsame Unternehmen, in das die Brasilianer ihr Geschäft mit großen Passagierjets abgeben, wird «Boeing Brasil - Commercial» heißen. Damit wurde vielen Brasilianern erst bewusst, dass die Amerikaner künftig das Sagen haben.

Vom Kräfteverhältnis her war das von Anfang an klar. Boeing wird 80 Prozent des Joint Ventures besitzen, das 2020 seine Arbeit aufnehmen soll. Dem brasilianischen Konzern bleiben nur noch die Militärflugzeuge und die Privatjets und ein Anteil von 20 Prozent. Trotzdem sind viele in Brasilien nun erstaunt und erbost, dass der Name Embraer nicht mehr auftaucht. Umso mehr, da Boeing-Chef Dennis Muilenburg letztes Jahr einmal betont hatte: «Die Embraer-Marke ist sehr stark. Wir wollen darauf weiter aufbauen.»

«Schande, nationale Schande»

Die Kritiker befürchten nun, dass der Name Embraer aus der Passagierluftfahrt verschwinden wird. «Und da sehen wir, wie der Name Embraer begraben wird, einer der wenigen, der uns in der Vergangenheit mit Stolz erfüllt haben», schreibt ein Leser der Zeitung O Globo. Ein anderer kommentiert: «Sie können die Fabrik von Embraer in São José dos Campos gleich schließen und in ein Einkaufszentrum verwandeln.» Und ein dritter meint: «Schande, nationale Schande dieser Name».

Es ist denn auch nicht ganz auszuschließen, dass Boeing dem Beispiel von Airbus folgen wird. Die Europäer hatten nach der Übernahme der Mehrheit des C-Series-Programms von Bombardier das neue Flugzeugmodell in A220 umgetauft. Ähnliches könnte auch bei den Produkten der Brasilianer passieren. Ein Embraer-Sprecher sagte zu aeroTELEGRAPH allerdings: «Die einzige Änderung ist derzeit der Name des neuen Unternehmens.»

Ein S gibt Hoffnung

Immerhin etwas gibt den Zweiflern in Brasilien noch Hoffnung: ein S. Dass der Name des Landes im Namen «Boeing Brasil - Commercial» in Portugiesisch geschrieben ist und nicht auf Englisch (mit Z), empfanden viele als nette Geste der Nordamerikaner.

Mehr zum Thema

E190 der Generation E2: «Wir lieben E2 als Marke.»

Boeing «liebt» die Marke Embraer

Auf Befehl der brasilianischen Militärjunta wurde 1969 die Empresa Brasileira de Aeronautica gegründet, abgekürzt Embraer.

Von null zum Weltkonzern in 20 Jahren

«Die E2-Jets sind mehr als ein Neo oder eine Max. Sie sind zu drei Viertel neu», sagt Rodrigo Silva e Souza, Marketingchef der Zivilflugzeugsparte von Embraer. Im Bild die Produktion im Werk in São José dos Campos.

Das Duell Embraer E2 gegen Airbus A220

paris air show bilder qatar airways boeing 777 psg

Die Paris Air Show 2025 in Bildern - Pinguine inklusive

Video

Passagiere auf der rechten Tragfläche: Sprangen aufs Vorfeld.
Kurz vor dem Abflug nach Manchester kam es an Bord einer Boeing 737 in Palma de Mallorca zu einer Brandwarnung. Die Crew löste eine Evakuierung aus – mit teils chaotischen Szenen. Mehrere Passagiere wurden verletzt.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
einweisen marshaller frankfurt
Von Vogelschlag-Kontrollee über Follow-Me-Fahrt bis Flugzeug-Einweisung: Auf dem Vorfeld des Flughafens Frankfurt bleibt keine Minute planbar. Wir waren mit Marius unterwegs – einem Mann, der seit 30 Jahren für Ordnung auf dem Asphalt sorgt.
Christopher Scheffelmeier
Christopher Scheffelmeier
Irkut-MS-21-Testflieger mit dem PD-14: Jetzt gibt es keine Alternative mehr zum russischen Triebwerk.
Gleich drei russische Flugzeugmodelle werden deutlich teurer als noch vor zwei Jahren erwartet. Mit dabei: die Yakovlev MS-21.
Timo Nowack
Timo Nowack