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Streit mit Leasingfirmen

Avianca Brasil meldet Gläubigerschutz an

Die Verhandlungen mit den Leasinggesellschaften sind gescheitert. Deshalb rettet sich Avianca Brasil unter Gläubigerschutz.

Noch vergangene Woche versuchte es Avianca Brasil als ganz normalen Vorgang darzustellen. Man plane seit August, die Flotte zu reduzieren. Und die Gespräche mit Leasinggesellschaften seien Teil dieses Plans. Zuvor war bekannt geworden, dass BOC Leasing wegen nicht bezahlter Raten gerichtlich 2 Millionen Dollar von der Fluggesellschaft einfordert und Constitution Aircraft Leasing 30 Millionen.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen verlangten die Finanzfirmen 13 Flugzeuge von Avianca Brasil festzusetzen. Das Ganze habe aber keinen Einfluss auf den Flugbetrieb, versicherte ein Sprecher weiter. Jetzt klingt es ganz anders. Man habe am Dienstag (11. Dezember) Gläubigerschutz beantragt, erklärt ein Sprecher der Fluggesellschaft gegenüber aeroTELEGRAPH.

Das Management habe keine freundschaftliche Lösung mit den Leasingfirmen erzielen können. Dank der juristischen Maßnahme könne man sicherstellen, dass man alle Flieger weiter nutzen und die Kunden weiter bedienen könne. Die Fluggesellschaft ist in Brasilien mit einem Marktanteil von 9,7 Prozent die Nummer vier.

Airbus A320 Neos bestellt

Aktuell besitzt Avianca Brasil 60 Jets, neun davon sind allerdings seit einiger Zeit inaktiv. Offenbar befürchtet die Fluggesellschaft, dass es bei den – je nach Quelle – 11 bis 13 zurückverlangten Jets nicht bleiben könnte. Die Fluglinie hatte im Sommer 2016 auch groß eingekauft. Sie orderte 62 Jets der Airbus-A320-Familie. Ihre kolumbianische Schwester will die Order von A320 Neos deutlich reduzieren.