Flieger von Austrian Airlines: Lange am Boden.
Einigung in Österreich

Austrian bekommt 600 Millionen und Öko-Auflagen

Österreichs Regierung und Lufthansa helfen Austrian Airlines mit einem 600 Millionen Euro schweren Corona-Paket. Die Lufthansa-Tochter erhält aber auch Auflagen.

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Schon am Freitag zeichnete sich eine Einigung ab, übers Wochenende wurde sie dann festgezurrt: Die österreichische Regierung und der Lufthansa-Konzern haben sich auf ein Corona-Hilfspaket in der Höhe von 600 Millionen Euro für Austrian Airlines verständigt.

300 Millionen Euro werden dabei als Kredit von einem österreichischen Bankenkonsortium unter Führung der Erste Group bereitgestellt. Die Regierung sichert den Kredit zu 90 Prozent ab. Je 150 Millionen Euro schießen der Staat und Lufthansa als Eigenkapital ein. Der Betrag ist wegen des früheren Neustarts kleiner als die ursprünglich veranschlagten 767 Millionen Euro.

Das sind die Öko-Auflagen für Austrian

Lufthansa gibt im Rahmen der Einigung eine Garantie für die österreichische Hauptstadt: «Zum Drehkreuz Wien haben wir ausverhandelt, dass es die Garantie gibt, dass es proportional gleich wächst wie die beiden Hauptflughäfen des Mutterkonzerns in Deutschland, Frankfurt und München», sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montag (8. Juni) bei einer Pressekonferenz.

Die österreichische Regierung macht Austrian Airlines jedoch ökologische Auflagen. So verpflichtet sich die Fluglinie, Kurzstreckenflüge auf die Bahn zu verlagern, sofern eine adäquate Infrastruktur bereitsteht und die direkte Fahrt zum Wiener Flughafen weniger als drei Stunden dauert. Es soll allerdings garantiert werden, dass alle Flughäfen der Hauptstädte der Bundesländer an ein Lufthansa-Drehkreuz angebunden bleiben.

Mitarbeitende helfen bei Einsparungen

Weiter heißt es, der innerösterreichische CO2-Ausstoß soll bis zum Jahr 2030 halbiert werden. Austrian Airlines sichert zu, die Treibstoffeffizienz um 1,5 Prozent pro Jahr zu steigern und den durchschnittlichen CO2-Ausstoß pro 100 Passagierkilometer über die gesamte Austrian-Flotte von 9,55 auf 8,5 Kilogramm bis 2030 zu reduzieren. Im Vergleich zu 2005 soll der CO2-Ausstoß bis 2030 um 30 Prozent reduziert werden.

Austrian Airlines betont in einer Mitteilung den Rettungsbeitrag der Mitarbeitenden, die durch Verzicht unter anderem auf Gehalt rund 300 Millionen Euro einsparten. Ebenso bedeutsam sei der Anteil von über 1000 Geschäftspartnern und Lieferanten. «In neuen Vereinbarungen konnte das Auftragsvolumen um mehr als 150 Millionen Euro reduziert werden, teilweise über neue Vereinbarungen, teilweise durch Verzicht», so Austrian.

Drehkreuz Richtung Osteuropa

«Ich bin sehr erleichtert und dankbar, dass es uns gemeinsam gelungen ist, Austrian Airlines wieder startklar zu machen, sagt Alexis von Hoensbroech, Chef der Fluglinie. »Austrian Airlines wird ab 15. Juni 2020 nach fast drei Monaten am Boden wieder starten.» Bundeskanzler Kurz betont: «Österreich ist ein exportorientiertes Land, ein Tourismusland. Eine gute internationale Anbindung ist da entscheidend.» Der Staat bekommt als Gegenleistung für seine Unterstützung auch einen Sitz im Aufsichtsrat von Austrian Airlines.

Der Flughafen Wien begrüßt die Einigung. Man könne «mit der erzielten Einigung seine Rolle als Drehkreuz im Lufthansa-Verbund nach Osteuropa und vor allem auf der Langstrecke nachhaltig absichern und weiterentwickeln», schreibt der Flughafen.

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