«Sie hat sich total verzettelt», sagte Klaus-Michael Kühne im November 2024 über Lufthansa. Der 87-jährige Unternehmer und Investor ist über eine Beteiligungsgesellschaft der größte und damit einflussreichste Anteilseigner von Lufthansa Group.
Produkt Lufthansa qualitativ verkümmern lassen
Das Management des Konzerns «legt Wert auf den Dialog mit uns, aber bisher hat man die Geschäftspolitik nicht geändert», Kühne damals. Er kündigte an: «Je nachdem, wie das weitergeht, müssen wir uns stärker artikulieren.» Ende 2024 fand laut Informationen von aeroTELEGRAPH dann ein Treffen zwischen Kühne und der Konzernspitze statt.
In einem aktuellen Gespräch mit der Zeitung Hamburger Abendblatt legt der Investor nun nach und sagt: «Die strategischen Fehler waren, das Produkt Lufthansa qualitativ verkümmern zu lassen und die Vielmarkenpolitik allzu weit zu treiben.»
Kühnes Empfehlungen ans Lufthansa-Management
Kühne sagt auch, wozu er rät: «Wir haben der Lufthansa empfohlen, das Premiumprodukt qualitativ aufzuwerten und sich von einigen Billigmarken zu verabschieden, beziehungsweise diese zu einer Lufthansa-spezifischen einheitlichen Marke zusammenzulegen mit einem hohen Identifizierungsgrad.» Namen nannte er nicht.
Großinvestor will Aktienpaket vorerst nicht verändern
In Sachen Aktienkurs und Investment sagte Kühne: «Wir haben die Aktien der Deutschen Lufthansa AG vor zwei Jahren sehr günstig erworben, der Einkaufskurs entsprach in etwa dem heutigen Stand.» Zwischenzeitlich hätten sich die Aktien etwas erholt, seien dann aber wieder zurückgefallen. «Mittel- bis langfristig sehe ich Kurssteigerungspotenzial», so der Großinvestor. Er wolle seine Beteiligung «bis auf Weiteres» nicht verändern.