Airbus A300-600 von Iran Air: Zwei Maschinen des Typs fliegen noch.

System von Schein-AirlinesWarum der Iran mehr Airlines hat als Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen

Ein System aus Subventionen, Sanktionen und Schwarzmarkt. Der Iran hat Dutzende Airlines, aber kaum flugtaugliche Flugzeuge.

Top-Jobs

Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Oberpfaffenhofen
Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Wer heute noch erleben möchte, wie sich das Fliegen in den 1980er-Jahren angefühlt hat, muss in den Iran. Kaum ein anderes Land setzt noch regelmäßig Airbus A300 und A310 ein. Westliche Sanktionen verhindern seit Jahren, dass der Iran seine Flotte modernisiert oder neue Flugzeuge erwirbt.

Mit 27 Fluggesellschaften gibt es im Iran mehr Airlines als in den meisten anderen Ländern der Welt. Zum Vergleich: In Indien sind es nur vier große Fluglinien für 1,5 Milliarden Menschen, und selbst in Luftfahrtnationen wie Deutschland, Frankreich oder Großbritannien sind es weniger als zehn.

Doch die Flotten sind klein: Laut Germany Trade & Invest verfügen 27 iranische Airlines gemeinsam über rund 330 Flugzeuge – doch nur knapp die Hälfte ist einsatzbereit. Die meisten Fluggesellschaften betreiben gerade mal zwei bis fünf Maschinen, die im Durchschnitt 28 Jahre alt sind. Gleichzeitig ist der Personalaufwand enorm: Aseman Airlines etwa beschäftigt beispielsweise rund 2500 Mitarbeitende – für aktuell nur vier einsatzfähige Flugzeuge.

Es geht bei iranischen Airlines nicht ums Fliegen

Wie kann dieses System funktionieren? Laut einer Recherche des Portals Iranwire geht es bei vielen dieser Airlines gar nicht primär um den Betrieb von Flugzeugen. Stattdessen handelt es sich oft um eine Mischung aus Subventionsbetrug und Scheinbeschäftigung – eine Mischung, die den iranischen Staat letztlich Millionen Dollar kostet.

Fluglinien des Landes müssen nur 30 Prozent der Kerosinkosten selbst tragen – die restlichen 70 Prozent übernimmt der Staat in Form direkter Subventionen, die sich auf jährlich eine Milliarde Dollar summieren. Das Kerosin, dass sie nicht selbst verbrauchen, verkaufen viele Airlines auf dem Schwarzmarkt weiter – zu Preisen von bis zu 19.000 Toman (ca. 0,45 Dollar) pro Liter. Damit lohnt sich der Handel mit Kerosin mehr als das eigentliche Passagiergeschäft. Luftfahrt wird zur Nebensache.

Neugründungen profitieren

Besonders lukrativ ist dieses Vorgehen für neu gegründete Airlines mit kaum Flugbetrieb: Ihre Betriebserlaubnis wird so zur Gelddruckmaschine durch Treibstoffhandel – statt Fluggäste zu transportieren, profitieren sie vor allem vom Weiterverkauf des billigen Staats-Kerosins.

Auch spielt das iranische Bankensystem eine zentrale Rolle: Der Staat stuft Fluggesellschaften als «strategische Priorität» ein. Daher profitieren Gründungen von finanziellen Sonderkonditionen – von Krediten mit de facto negativen Realzinsen (bei über 40 Prozent Inflation sind selbst 12 bis 25 Prozent Zinsen ein Schnäppchen) bis hin zu zinslosen Devisenkrediten für Flugzeugkäufe.

Sanktionen führen zu zahlreichen Neugründungen

Und auch die westlichen Sanktionen, die unter Donald Trump nochmal verschärft wurden, verschärfen das Problem: Um sie zu umgehen, entstehen zahllose kleine Airlines – denn kleinere, unbekanntere Betreiber fallen weniger auf und können die Restriktionen leichter unterlaufen als große, etablierte Fluggesellschaften.

Mehr zum Thema

ukraine international airlines iran ps752

Gerichtsurteil mit Signalwirkung für Airlines weltweit: Ukraine International haftet unbegrenzt für Abschuss von Flug PS752

boeing 777 nok scoot iran

Boeing 777 gelangten mit gefälschten Papieren und einer erfundenen Airline in den Iran

boeing 777 nok scoot iran

Mahan Air beschafft sich auf spektakuläre Weise fünf Boeing 777

swiss airbus a330 hb jhi

Wie viele Europa-Flüge durch den Krieg in Nahost ausgefallen sind und umgeleitet wurden

Video

Flammen am Triebwerk: Der Airbus A330 von Swiss musste den Start abbrechen.
Ein Airbus A330 von Swiss brach in Boston den Start ab, nachdem das rechte Triebwerk Probleme machte. Alle 223 Passagiere blieben unverletzt, ihre Reise nach Zürich erfolgte per Ersatzflugzeug. Das ging auch deshalb schnell, weil die Airline Glück im Unglück hatte.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
KAF308: Die Fokker 70 geht in Rente.
Seit drei Jahrzehnten fliegt die Harambee One den Präsidenten des ostafrikanischen Landes. Doch nach wiederholten Pannen und hohen Wartungskosten schickt Kenia die Fokker 70 der Regierung 2026 in den Ruhestand.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Jetson One im Flug: Inspiriert von Star Wars schwebt das elektrische Flugmotorrad über der Erde.
In den USA wurde das erste fliegende Ein-Personen-Elektrofluggerät an einen Kunden ausgeliefert. Die Jetson One ist eine Art Rennmotorrad, mit dem man durch die Luft sausen kann.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies