In den USA wurde das erste fliegende Ein-Personen-Elektrofluggerät an einen Kunden ausgeliefert. Die Jetson One ist eine Art Rennmotorrad, mit dem man durch die Luft sausen kann.
In den 1960er-Jahren prägten zwei kultige Zeichentrickserien das amerikanische Fernsehen: Die Flintstones und die Jetsons. Während die Flintstones das Leben in der Steinzeit mit modernem Alltagsstress parodierten, karikierten die Jetsons das Familienleben in der damaligen Vorstellung von Zukunft – voller hilfreicher Roboter, absurder Hightech-Gadgets und natürlich fliegender Autos.
Im September 2025 sieht die Welt zwar noch nicht ganz aus wie bei den Jetsons – doch ein kleiner Schritt ist gemacht. In Kalifornien hat Palmer Luckey, VR-Pionier (Oculus Rift) und Gründer des Militärtech-Unternehmens Anduril, mit der Jetson One das erste Evtol für Privatpersonen übernommen, berichtet Aerotime.
Damit ist den Jetson-Gründern Peter Ternström und Tomasz Patan der Sprung von der Idee zur Serienreife gelungen. Beide waren schon früh von fliegenden Fahrzeugen fasziniert – Ternström durch die Düsenschlitten in Star Wars, Patan durch eigene Flugexperimente als Kind. Ihr Ziel mit dem Jetson One: Luftmobilität für alle. Der Name des Unternehmens ist dabei eine bewusste Hommage an die Kultserie die Jetsons.
Der Jetson One wird von acht elektrischen Motoren angetrieben und nutzt eine 50-kWh-Lithium-Ionen-Batterie mit einer Reichweite von bis zu 100 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 102 Kilometern pro Stunde, die Flugdauer bei etwa 20 Minuten. Das Gewicht beträgt 115 kg (inklusive Batterie), die maximale Zuladung 95 Kilogramm inklusive Pilot:in. Der Hersteller spricht von einem «Rennmotorrad für die Lüfte».
Dank seiner senkrechten Start- und Landefähigkeit ist der Jetson One besonders flexibel einsetzbar – für Start und Landung genügen bereits etwa zwei Mal zwei Meter Platz. Die Steuerung erfolgt über einen Joystick, der mit integrierten Redundanzsystemen für maximale Sicherheit sorgt. Zudem ermöglichen Sensoren eine vollautomatische Landung, und ein Notfallschirm bietet zusätzliche Absicherung.
Zusätzlich verspricht der Hersteller, dass jeder den Jetson One innerhalb von fünf Minuten steuern kann. In den USA ist das Fluggerät bereits als Ultralight-Flugzeug (FAA Part 103) zugelassen – ein Pilotenschein ist nicht nötig. In der EU steht die Zulassung durch die EASA noch aus.
Der Auftragsbestand soll bei 470 Bestellungen liegen. Damit ist das Fluggerät für 2025 und 2026 sind bereits komplett ausverkauft. Wer sich jetzt für das elektrische Evtol entscheidet, muss sich bis mindestens 2027 gedulden – und zwischen 98.000 und 128.000 Dollar investieren.