Seit drei Jahrzehnten fliegt die Harambee One den Präsidenten des ostafrikanischen Landes. Doch nach wiederholten Pannen und hohen Wartungskosten schickt Kenia die Fokker 70 der Regierung 2026 in den Ruhestand.
Kenia verabschiedet sich von einem Stück Luftfahrtgeschichte. 2026 soll die einzige Präsidentenmaschine des Landes, die Fokker 70 mit dem Kennzeichen KAF308, endgültig ausgemustert werden. Das 30 Jahre alte Flugzeug, bekannt als Harambee One, ist seit seiner Auslieferung für kenianische Präsidenten im Einsatz.
Verteidigungsministerin Soipan Tuya bestätigte laut dem Luftfahrtdatenanbieter CH Aviation, dass die Fokker 70 im niederländischen Woensdrecht noch einmal eine letzte Wartung durchläuft. Wegen hoher Kosten und fehlender Ersatzteile rieten die Fachleute jedoch zur Außerdienststellung.
Die Fokker 70 Kenias sorgte zuletzt immer wieder für Schlagzeilen durch technische Probleme. Bei einem Gipfeltreffen in Tansania im Februar musste Präsident William Ruto auf eine De Havilland Canada Dash 8 der Luftwaffe umsteigen, nachdem die Präsidentenmaschine ausfiel. Auch danach wich Ruto mehrfach auf andere Optionen aus – von Linienflügen mit Kenya Airways bis hin zu gecharterten Businessjets. So reiste er Anfang September mit einer Gulfstream V eines in Dubai ansässigen Betreibers zum Africa Climate Summit nach Addis Abeba.
Welches Flugzeugmodell den alternden Jet ersetzen soll, ist noch offen. Tuya deutete an, dass in den kommenden zwei Jahren eine neue Präsidentenmaschine beschafft wird, abhängig von den finanziellen Möglichkeiten. Damit würde sich Kenia dem Nachbarland Tansania annähern, das 2024 eine fabrikneue Gulfstream G700 in Dienst stellte und damit seine betagte G550 ablöste. Bis dahin bleibt Ruto auf Übergangslösungen angewiesen.