Die europäische Flugsicherung zeigt, wie viele zivile Flüge von und nach Europa durch den Krieg zwischen Israel und Iran ausgefallen sind oder umgeleitet wurden. Zudem wird deutlich, in welchem Land es vergangene Woche die mit Abstand meisten Verspätungen gab.
Am 13. Juni startete Israel den ersten Angriff auf den Iran und dessen Atomanlagen. In den folgenden Tagen folgten weitere israelische Angriffe sowie Vergeltungsschläge des Iran. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni attackierten zudem auch die USA iranische Atomanlagen.
All das hatte auch Folgen für den Luftverkehr. Israelische Airlines brachten Flieger außer Landes, Lufträume wurden gesperrt, Flugzeuge mussten umkehren oder saßen fest, Europas Luftfahrtbehörde warnte von Überflügen über Iran, Irak, Israel, Jordanien, Libanon.
Eurocontrol, die Organisation zur zentralen Koordination der Luftverkehrskontrolle in Europa, hat nun für die Woche vom 13. bis 22. Juni konkrete Zahlen veröffentlicht, wie viele Flüge von/nach Europa betroffen waren: 1800. Rund 800 wurden gestrichen und etwa 1000 Flüge wurden über Ägypten/Zypern und anschließend über Südost- und Mitteleuropa umgeleitet.
Eurocontrol bilanziert für sich: «Die krisenbedingten Verspätungen seit Freitag, dem 13. Juni, konnten trotz erhöhter Verkehrskomplexität und einer deutlichen Zunahme der Flüge auf der Südostachse aufgrund von Umleitungen unter Kontrolle gehalten werden.»
Alle operativen Beteiligten hätten hervorragend zusammengearbeitet, so etwa die Flugsicherung in Ägypten, Zypern und Griechenland. «Weitere Maßnahmen zur Sicherstellung der Nutzung der verfügbaren Kapazitäten in Bulgarien, Rumänien und Ungarn werden derzeit diskutiert», erklärt Eurocontrol.
Abgesehen von Krieg und Krisen in Nahost war in der Woche vom 16. bis 22. Juni Frankreich das Land mit den großen operativen Herausforderungen in Europa: 40 Prozent aller Verspätungen im Eurocontrol-Netz entfallen auf das Land. Zur Begründung schreibt die Behörde: «Personalmangel und Kapazitätsproblemen, die voraussichtlich auch in den kommenden Wochen anhalten werden, verschärft durch widrige Wetterbedingungen».
14 Prozent der Verspätungen entfielen auf Griechenland («Betroffen von der Nahostkrise und Personalproblemen») und 12 Prozent auf Spanien («Betroffen von Kapazitätsproblemen und widrigen Wetterbedingungen»). Insgesamt lag die Pünktlichkeit bei der Ankunft bei 74 Prozent, was leicht schlechter ist als in der Vorwoche, aber mehr als 9 Prozentpunkte besser als in der entsprechenden Woche im Vorjahr.