Offiziell heißt sie «Notfallvereinbarung als Reaktion auf die Covid-19-Krise». Über mehrere Wochen haben Ryanair und die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit über einen neuen temporären Tarifvertrag verhandelt. Er soll mit tieferen Löhnen helfen, die Folgen des Nachfragerückgangs abzudämpfen. Schon im Vorfeld gab es viel Kritik am Vorschlag. Die Fluggesellschaft nutze ihre Machtposition aus, hieß es.
Diese Kritik wurde nun auch bei der Urabstimmung spürbar. Daran nahmen zwar 87,6 Prozent der deutschen Piloten von Ryanair teil, die über die Tochter Malta Air angestellt werden. Nur 49,4 Prozent der Stimmenden haben aber Ja zum neuen Tarifvertrag gesagt. Die Vereinigung Cockpit will nun trotz Ablehnung durch die Basis eine neue Lösung mit dem Management der Billigairline finden.
Entlassungen schon am Dienstag
Von dort kommen aber bereits Drohgebärden. Die Gewerkschaft habe die Annahme selber hintertrieben, behauptet Malta-Air-Personalchef Shane Carty. Das Nein zum neuen Tarifvertrag hat ihm zufolge daher schon bald Folgen. «Massenentlassungen und die Ankündigung von Schließungen von Basen beginnen am Dienstag», schreibt er.