Leitwerk einer Boeing 737 von Ryanair: Wien rückt wieder in den Fokus.
Größere Basis

Ryanair baut in Wien wieder aus und will Austrian Airlines bedrängen

Die Billigairline stellt im Winter ein zusätzliches Flugzeug nach Wien, erhöht die Frequenzen und nimmt zwei neue Strecken auf. Langfristig will Ryanair die Nummer 1 am Platz werden. Doch Austrian Airlines hat noch viel Vorsprung.

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Zur heißen Jahreszeit wurde abgebaut. Statt einst 90 steuert Ryanair diesen Sommer ab Wien nur noch 75 Ziele an. Dafür erhöhte die Billigairline die Frequenzen auf den verbleibenden Strecken. Und sie machte klar, dass ihr Ziel unverändert ist, Platzhirsch Austrian Airlines an dessen Heimatbasis vom Thron zu stoßen und die Nummer 1 zu werden.

Bis dahin fehlt allerdings noch ein ganzes Stück. 2022 erreichte AUA einen Marktanteil von 48 Prozent, Ryanair kam nur auf 20 Prozent. In diesem Jahr wollen die Iren aber bereits 25 Prozent erreichen. Der Billigflieger setzt dabei weiter auf Frequenzerhöhungen. Er fliegt im kommenden Winter 20 Strecken häufiger an. Und mit Treviso und Warschau-Chopin kommen zwei neue Destinationen dazu. Insgesamt hat Ryanair in der kalten Jahreszeit ab Wien 55 Strecken im Angebot, was einem Wachstum von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Im Winter eine zusätzliche Maschine

Um das Wachstum stemmen zu können, wird Ryanair ein zusätzliches «neues Flugzeug in Wien stationieren», wie das Unternehmen am Mittwoch (5. September) mitteilte. Damit wächst die Wiener Flotte auf 18 Maschinen. Das soll aber nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zur Nummer 1 in Wien sein. Denn in den kommenden drei Jahren soll die Flotte auf bis zu 30 Maschinen wachsen.

Zum Vergleich: Austrian Airlines bedient in diesem Winter ab Wien insgesamt 86 Destinationen, 70 kontinentale und 16 interkontinentale Ziele. Der Heimanbieter hat an seinem Heimatflughafen 65 Flugzeuge stationiert, neun Langstreckenmaschinen und 56 Kurz- und Mittelstreckenmaschinen.

Austrian vor Augen, Wizz Air im Nacken

Während Ryanair weiter ausbaut, fokussiert sich Wizz Air in Österreich. Das Experiment in Salzburg wurde schnell wieder beendet. Aktuell bedienen die Ungarn ab Wien 38 Destinationen in 24 Ländern und haben sechs Airbus A321 Neo stationiert. «Der Wiener Markt ist auch heute noch heiß umkämpft», sagte ein Vertreter im Juni. Inzwischen gehe es vielmehr darum, einen stabilen Flugplan mit profitablen Flugverbindungen aufrechtzuerhalten als um Marktanteile.

Die Lücke, die Air Berlin und Niki nach der Insolvenz 2017 hinterließen, führte ein Jahr später zu einem Preiskampf nie gesehenen Ausmaßes um die Vorherrschaft in Wien. Mit Easyjet, Eurowings, Level, Ryanair-Tochter Lauda und Lokalmatador Austrian Airlines buhlten damals sechs Airlines um die Kundinnen und Kunden. Der Kampf endete 2019 für den Flughafen Wien mit einem Rekord von 31,7 Millionen abgefertigten Fluggästen.

Ryanair greift wieder an

Mit dem Beginn der Pandemie war der Boom zu Ende. Lockdowns zwangen auch Wizz Air im selben Jahr in Österreich dazu, den Flugbetrieb für einige Monate komplett einzustellen. Zahlreiche Airlines, wie beispielsweise Easyjet, haben sich aus Wien zurückgezogen, Level Austria wurde insolvent, während Ryanair weiter auf Expansion setzt.

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