Ende April sicherte sich Embraer eine wirklich große Order. Ein Kunde bestellte gleich 30 E195-E2. Bei insgesamt 175 Orders für das gesamte E2-Programm ist das ein bedeutender Auftrag. Der brasilianische Flugzeugbauer verriet zwar, dass die Auslieferungen 2022 der Flugzeuge beginnen sollen, behielt aber für sich, wer der Käufer ist.
Mitte Mai berichtete das Magazin Airfinance Journal unter Berufung auf mehrere Quellen, dass es sich bei dem Käufer um die kanadische Porter Airlines handelt. Die Regionalairline betreibt am Insel-Flughafen Billy Bishop Toronto City eine Flotte von 29 De Havilland Canada Dash 8-400 und plant nach einer Corona-Pause den Neustart für den 20. Juli.
Regionalairline will Auftrag nicht bestätigen
Porter Airlines erklärte allerdings, man sei weder der Käufer noch habe man eine entsprechende Leasingvereinbarung unterzeichnet. Man werde den Flugzeugtyp nicht wechseln, so die Airline gegenüber der Zeitung Toronto Globe and Mail. Das Magazin Leeham News erfuhr dagegen aus eigenen Quellen ebenfalls, dass die Jets für Porter bestimmt sind. Demnach soll die Fluglinie 2022 zwölf E195-E2 erhalten, 2023 weitere 18.
Eine mögliche Erklärung: Mutterkonzern Porter Aviation Holdings könnte die Order bei Embraer platziert haben. So könnte die Airline selber den Kauf noch abstreiten, eine Leasingvereinbarung müsste noch nicht unterschrieben sein und ein Wechsel des Flugzeugtyps wäre es auch nicht, wenn die Fluglinie E195-E2 und Dash-8 betreiben würde.
Porter Airlines wollte einst 30 Bombardier CS100
Laut den Informationen von Leeham News plant Porter Airlines, mit den E195-E2 am Toronto Pearson Airport zu starten. Aber warum mit den brasilianischen und nicht mit den kanadisch-europäischen Fliegern? Ein Argument könnte sein, dass Embraer für die Jahre 2022 und 2023 genügend freie Lieferpositionen hat, Airbus für den A220 dagegen nicht.