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Schon 2025

Airbus testet Wasserstoff mit A380

Der europäische Flugzeugbauer will 2025 erstmals mit einem Wasserstoff-Tank und -Triebwerk fliegen. Dafür hat Airbus jetzt den A380 gewählt.

Wasserstoff hat einen gigantischen Vorteil: Wird er über Elektrolyse mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt, ist er klimaneutral. Es entsteht als kein CO2. Kein Wunder, stürzt sich die Luftfahrt auf die Option, um so ihre Klimaversprechen einhalten zu können.

Doch das chemische Element H hat auch einen gigantischen Nachteil. Wasserstoff ist zwar leichter, benötigt aber rund vier Mal so viel Platz wie Kerosin. In den Tragflächen ist daher nicht mehr genug Platz für die Tanks. Es wird weitere Reservoirs geben müssen – am ehesten ganz hinten im Rumpf. Das geht auf Kosten der Fracht- und Passagierkapazität.


Computerzeichnung eines Wasserstofffliegers: Keine Fenster hinten, weil dort der Tank hinkommt. Bild: Airbus.

Bereits mit einem Wasserstoff-Triebwerk

Das ist nicht die einzige Herausforderung. Damit Wasserstoff flüssig ist, muss er auf minus 253 Grad gekühlt werden. Das braucht ganz spezielle Tanks. Daran werden die kürzlich angekündigten neuen Forschungszentren von Airbus in Nantes und Bremen arbeiten. Ihr Ziel ist es, 2025 einen ersten Testflug durchzuführen.

Offenbar steht auch bereits fest, mit welchem Flugzeugmodell Airbus diesen Flug durchführen wird. Der Flugzeugbauer habe sich für einen A380 entscheiden, schreibt die Zeitung Les Echos. Nicht nur ein Wasserstofftank, der leicht, robust und günstig zu produzieren ist, wird sich dann an Bord befinden. Offenbar soll der Superjumbo auch bereits ein Triebwerk mitführen, das für den Antrieb mit Wasserstoff umgebaut wurde.

Auch Flughäfen müssen umgerüstet werden

So ähnlich machten es Boeing und GE Aviation beim neuen Triebwerk GE9X, das die 777X antreiben wird. Es wurde an eine Boeing 747 geschraubt. Sie flog mit drei herkömmlichen und einem der neuen Motoren.


Test des GE9X an einer Boeing 747. Bild: GE Aviation

Airbus plant, ab 2035 einen Wasserstoffflieger auf den Markt zu bringen. Von 2025 bis 2027 will der europäische Flugzeugbauer die Lieferanten auswählen. Zudem hat er kürzlich eine Kooperation mit der Flughafenbetreiberin ADP und Air Liquide bekannt gegeben, um eine Wasserstoff-Infrastruktur für Airports zu entwickeln. Denn auch dort braucht es Änderungen. Insbesondere braucht es Systeme zur Produktion, Speicherung und Verteilung des flüssigen Wasserstoffs.