Jahrzehntelang gab es für die aufstrebenden Fluggesellschaften vom Persischen Golf nur eine Richtung: nach oben. Emirates, Etihad und Qatar Airways meldeten stetig steigende Passagierzahlen. Diesen Trend unterbricht die Covid-19-Pandemie. Für 2020 erwartet die Internationale Luftverkehrsvereinigung Iata für den Nahen Osten insgesamt einen Rückgang des Flugaufkommens von 56 Prozent.
In Doha versuchte man auch auf dem Höhepunkt der Corona-Krise, ein möglichst großes Netz aufrecht zu erhalten. Man habe so «Fluggästen, Regierungen und Partnern aus der Branche gezeigt, dass man sich auf Qatar Airways verlassen», könne, erklärte Johannes Falck, der neue Chef für Deutschland, Österreich und die Schweiz kürzlich im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Dennoch leidet auch die Fluggesellschaft mit den grauen Flugzeugen. Alleine in den Monaten Juli und August wird Katar zehn Millionen Fluggäste weniger zählen als im Vorjahr, so die Prognose der Iata.
Spitze Bemerkung auch an die Adresse von Emirates
Statt Ziele zu streichen, will Qatar Airways aber lieber kleinere Flugzeuge einsetzen. Auf jeder Strecke wolle man «vernünftige Kapazitäten» anbieten, so Vorstandsvorsitzender Akbar Al Baker. Der Airbus A350 sei «die optimale Wahl für die strategisch wichtigsten Langstreckenrouten nach Amerika, Europa und in den asiatisch-pazifischen Raum», so die Fluggesellschaft. Die Boeing 787 stellten zudem «angemessene Kapazität» für weitere Europa-Strecken bereit.
Ökologisch und wirtschaftlich besser
Bei der Entscheidung stützt sich Qatar Airways auch auf eine interne Analyse. Dabei wurden A380 und A350 auf Flügen von Doha nach London, Guangzhou, Frankfurt, Paris, Melbourne, Sydney, Toronto und New York verglichen. Man habe festgestellt, dass der Superjumbo auf jeder dieser Strecken über 80 Prozent mehr CO2 pro Blockstunde – damit meint man die Zeit vom Losrollen vom Gate am Abflugort bis zum Abstellen der Triebwerke am Ankunftsort – ausstößt als der A350.
Qatar Airways spricht zwar in der Mitteilung nur vom CO2. Doch der Ausstoß an Treubahusgasen korreliert direkt mit dem Verbrauch von Treibstoff.