Letzte Aktualisierung: um 15:57 Uhr

Globalia Linhas Aereas

Air Europa bekommt eine Schwester in Brasilien

Brasilien bekommt eine neue Fluggesellschaft. Der spanische Reisekonzern und Air-Europa-Besitzer Globalia hat die Erlaubnis für Inlandsflüge erhalten.

Das Parlament in Brasília sagte am 22. Mai definitiv Ja. Es verabschiedete eine Gesetzesänderung, mit der die Beteiligungsbeschränkung für ausländische Investoren an brasilianischen Fluggesellschaften aufgehoben wird. Künftig dürfen Airlines nicht mehr nur zu 20 Prozent, sondern ganz im Besitz von Aktionären aus dem Ausland sein.

Das Ziel der Politik: Bessere Verbindungen und tiefere Preise. Das Thema ist hochaktuell, da sich mit Avianca Brasil gerade die Nummer vier aus dem Markt verabschiedet. Interesse von ausländischen Anbietern ist durchaus vorhanden. Im vergangenen Jahr signalisierte bereits Norwegian, in Brasilien aktiv werden zu wollen.

Erlaubnis bereits erteilt

Die norwegische Billigairline hat inzwischen aber andere Probleme und ihre neue Tochter in Argentinien ist noch nicht auf Touren gekommen. Deshalb wird sie wohl nicht bald auch noch anderswo in Südamerika aktiv werden. Marcelo Álvaro Antônio hat darum nach Ersatz Ausschau gehalten. Und dabei wurde Brasiliens Tourismusminister in Spanien fündig.

Dort hat der Regierungsvertreter mit dem Reisekonzern Globalia gesprochen, dem auch Air Europa gehört. Und das Management zeigte sich sehr interessiert, in Brasilien zu starten. Wie interessiert, wurde vergangene Woche deutlich. Die spanische Fluggesellschaft erhielt am Tag des Parlamentsbeschlusses bereits die Erlaubnis der Luftfahrtbehörde Agência Nacional de Aviação Civil Anac, im Land aktiv zu werden.

Ein möglicher Stolperstein

Die neue brasilianische Fluglinie wird nicht Air Europa heißen. Sie wird als Globalia Linhas Aéreas auftreten. Wann genau sie starten wird, steht noch nicht fest.

Einen möglichen Stolperstein gibt es denn auch noch. Das Parlament könnte Zusatzbestimmungen einführen, wonach ausländische Airlines mindestens 5 Prozent ihres Angebots auf Routen in die Provinz verteilen müssen. Dadurch würde der Anreiz, in Brasilien aktiv zu werden, wieder geringer. Eine andere Vorschrift ist bereits jetzt bindend: Die Crews müssen aus Brasilianern bestehen.