Letzte Aktualisierung: um 22:16 Uhr

Entschuldigung bei den Mitarbeitern

Aer Lingus hat doppeltes Diebstahl-Problem

Weil bei der irischen Airline übermäßig viel gestohlen wird, werden die Mitarbeiter stärker kontrolliert. Die fühlen sich dadurch in ihrer Ehre verletzt. Aer Lingus musste sich entschuldigen.

Es sind deutliche Worte des Aer-Lingus-Chefs. «Wir entschuldigen uns aufrichtig für den Unmut, den wir ausgelöst haben», schrieb  Stephen Kavanagh im Namen der Konzernleitung in einer Mitteilung an die Mitarbeitenden. Diese seien in der letzten Woche «verletzenden und erniedrigenden Kommentaren» ausgesetzt gewesen. Die irische Fluggesellschaft versprach, als Entschädigung 25.000 Euro an zwei von den Mitarbeitern ausgewählte Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden, berichtet dien Zeitung Irish Independent.

Hintergrund der Entschuldigung: Letzte Woche kündigte Operativchef Mike Rutter in einem Schreiben an, dass aufgrund von «jährlichen Verlusten in Millionenhöhe  als Folge von Materialdiebstahls durch Mitarbeitende» neue Sicherheitsmaßnahmen eingeführt würden. Dazu gehören etwa Überwachungskameras im Terminal 2 des Flughafens Dublin. Zudem kommen Security-Mitarbeitende, welche die Mitarbeitenden in ihren Pausenräumen überwachen sowie Lagerräume für Duty-Free-Güter kontrollieren.

Mehr Diebstahl als bei anderen Airlines

In den USA seien wegen Diebstahlsverdacht sogar die Strafverfolgungsbehörden hinzugezogen worden, so Aer Lingus. Wie Operativchef Rutter erklärt, würden die eigenen Mitarbeitenden mehr Dinge von Passagieren als auch mehr Firmeneigentum stehlen, als dies im Branchendurchschnitt der Fall sei. Offenbar waren die Worte zu hart und haben die Mitarbeiter der Airline verärgert.

Kavanagh betonte nun in seinem Entschuldigungsbrief, dass man die Professionalität der Mitarbeitenden, ihre harte Arbeit und ihre Hingabe sehr schätze. Man wolle sämtliche Probleme unter Einbezug der Mitarbeitenden und ihrer Gewerkschaften angehen. Aer Lingus betont, dass die Diebstähle von ganz wenigen Mitarbeitenden begingen würden.