Boeing 737 Max: Bis sie wieder abhebt, wird noch einige Zeit vergehen.
Sorge der Iata

Zeitplan für Max-Rückkehr wieder unsicher

Das Ende des Groundings der 737 Max könnte sich doch nochmals verzögern, weil Behörden unzufrieden mit den von Boeing vorgelegten Informationen sind.

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Eigentlich wollte Boeing die 737 Max bereits im Oktober wieder in die Luft bringen. Dennoch hat American Airlines Flüge mit dem gegroundeten Jet bis Dezember gestrichen, auch andere Fluglinien planen im Oktober noch nicht mit der Max. Die Sorgen scheinen berechtigt: Laut einem Bericht der Zeitung Wall Street Journal musste ein Treffen von Boeing mit internationalen Behörden – unter anderem aus den USA, Europa und Brasilien – im August abgebrochen werden.

Boeing war offenbar nicht in der Lage, den Behörden die nötigen technischen Informationen zur Verfügung zu stellen. Auch Fragen zu Anpassungen an den Computern der 737 Max habe der Flugzeugbauer nicht zufriedenstellend beantworten können. Nun muss Boeing nochmals über die Bücher und die Dokumente erneut einreichen. Dann wird die Federal Aviation Administration FAA die Unterlagen sichten, bevor ein weiteres Treffen einberufen wird.

Iata fürchtet schädliche Diskrepanz

Das sind nicht alle schlechten Nachrichten betreffend der 737 Max. Auch der internationale Luftfahrtverband Iata ist wegen des Falls besorgt. Der Grund: Die Zertifizierung neuer Flugzeuge könnte sich in Zukunft verkomplizieren. Bisher hatte die FAA in den USA dabei in der Regel den Ton angegeben, andere Behörden folgten ihren Empfehlungen. Die Iata hatte dieses Vorgehen unterstützt.

Doch auch die FAA kam im Laufe der Boeing-Krise in die Kritik. Es kam unter anderem heraus, dass die Behörde zu viel Zertifizierungsarbeit Boeing selbst überließ – weswegen es unter anderem dazu kam, dass Piloten nicht über das System informiert wurden, das für die Abstürze der 737 Max von Lion Air und Ethiopian Airlines verantwortlich gemacht wird. Daher haben sich andere Behörden entschlossen, ihre eigenen Ansprüche an die Zertifizierung zu stellen und der FAA nicht mehr zu folgen.

Auch Airbus besorgt

Das bereitet Iata-Generaldirektor Alexandre de Juniac Sorgen. «Wir sehen da eine Diskrepanz, die für die Industrie schädlich ist», sagte er dieser Tage laut der Nachrichtenagentur Reuters vor Journalisten in Chicago. Die Behörden sollten Entscheidungen, die die Zertifizierung von Flugzeugen betreffen, unbedingt übereinstimmend treffen.

Schon vor einer Weile hatte bereits Airbus-Verkaufschef Christian Scherer gesagt, dass die gesamte Branche unter dem Fall leiden könnte. «Was mir in dieser unglücklichen Situation am meisten Sorgen bereitet, ist die Reaktion der Öffentlichkeit», so Scherer bei einer Veranstaltung Ende Mai. Der Manager fürchtet einen Vertrauensverlust – einerseits in ein «spezifisches Produkt», wie er es ausdrückt. Aber auch einen Verlust des Vertrauens in die Branche. Das gelte es zu verhindern. Besorgt gezeigt hatte sich auch schon Airbus-Chef Guillaume Faury.  «Wir sehen, dass im Blick auf viele Themen eine große Besorgnis herrscht», so Faury.

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