Sukhoi Superjet von Yakutia Airlines: Oft am Boden.
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Yakutia muss Superjets für Ersatzteile ausschlachten

Die Regionalairline bietet im Fernen Osten Russlands subventionierte Flüge an. Doch zwei der Superjet 100 von Yakutia Airlines können nicht mehr abheben.

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Mehr als acht Monate sind vergangen, seit Russland den Angriff auf die Ukraine gestartet hat. Der Westen hat auf die Invasion mit Sanktionen reagiert, die auch die russische Luftfahrt zu spüren bekommen. Neue Flugzeuge oder Ersatzteile sind von europäischen oder amerikanischen Firmen nicht mehr zu bekommen.

Und das hat auch für Airlines Konsequenzen, die mit russischen Flugzeugen fliegen. Denn selbst im Superjet 100 stammen mehr als der Hälfte der Teile aus dem Westen. Auch wenn ein russisches Triebwerk gerade entwickelt wird, fliegen die aktuellen Exemplare etwa noch mit russisch-französischen Sam-146-Triebwerken. Sie stammen aus einer Kooperation des Herstellers Safran mit dem russischen Hersteller NPO Saturn.

Flieger zurückholen geht nicht

Aufgrund der Sanktionen können die Triebwerke aber nicht mehr in Frankreich repariert werden. Das sorgt jetzt für Stress zwischen der staatlichen Leasingfirma GTLK und Yakutia Airlines. Die Fluggesellschaft hat schon vor einer Weile zwei ihrer Superjets für Ersatzteile ausgeschlachtet. Insgesamt vier der Flieger hat sie von GTLK bezogen. Zwei fliegen noch.

Diese hat bei einer Inspektion ihrer Flieger laut der Zeitung Vedomosti festgestellt, dass bei zwei Superjets Triebwerke und andere für die Flugtüchtigkeit wichtige Komponenten fehlen. Das sei schon seit mehr als einem Jahr so. Yakutia Airlines soll laut dem Bericht auch Rechnungen an GTLK nicht bezahlt haben. Die Leasingfirma hat die Verträge daher gekündigt und will die Flieger zurückholen. Nur geht das nicht.

Regierung will die Superjets bei Yakutia

Weil aufgrund der Sanktionen keine Ersatzteile verfügbar sind, können die Flugzeuge nicht flugtüchtig gemacht werden. Außerdem könnte es laut dem Fernsehsender RBC sein, dass auch die Regierung etwas dagegen hat, dass GTLK die Superjets wieder beschlagnahmt. Denn Yakutia führt Flüge an entlegene Ziele in Russlands Fernem Osten durch. Diese werde durch die Regierung subventioniert.

Laut RBC sei es der Regierung der Region wichtig, dass Yakutia weiterhin mit Superjets fliegt. Man habe daher auch beim Kreml um Unterstützung angefragt, etwa in Form von Hilfe bei den ausgefallenen Leasingraten.

Auch Aeroflot zerlegt neue Flieger

Der Krieg sorgt auch bei anderen Fluggesellschaften des Landes für Ersatzteilmangel. Auch die mehrheitlich staatliche Aeroflot hat zu kämpfen. Die entschied sich schon vor einer Weile dafür, einen fast neuen Airbus A350 für Ersatzteile zu zerlegen. 

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