Letzte Aktualisierung: um 14:31 Uhr

Umsteigeflüge

Wohin russische Reisende via Belgrad, Istanbul und Dubai fliegen

Flugbuchungen von Russinnen und Russen über Serbien, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich mehr als verdreifacht. Was ihre Endziele waren.

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Es ging ziemlich schnell. Zuerst sperrten die europäischen Länder ihren Himmel. Dann wurden westlichen Leasingfirmen Geschäfte mit Russland verboten. Und so mussten sich die russischen Fluggesellschaften ins Inland zurückziehen, um keine Flugzeuge zu verlieren.

Zwölf Tage brauchte es vom Einmarsch Russlands in die Ukraine bis zur völligen Isolation der russischen Luftfahrt. In die Lücke, die Aeroflot, S7 Airlines und Co. in Europa hinterließen, sprangen andere. So weitete Air Serbia die Kapazität gemessen an angebotenen Sitzen zwischen Belgrad und Moskau um 43 Prozent aus. Erst auf Druck fuhr die serbische Nationalairline nach Russland wieder herunter. Bei Turkish Airlines betrug das Plus verglichen mit der Woche vor dem Krieg 28 Prozent, bei Air Arabia 20 Prozent.

Auch nach Deutschland und in die Schweiz

Ein Vergleich mit dem Angebot von vor der Pandemie zeigt sich, wie bedeutend diese Alternativen sind. Buchungen von Russinnen und Russen über Serbien, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate stiegen im Vergleich zu 2019 um über 200 Prozent, so eine Untersuchung des Analysehauses Forward Keys. Das heißt also, sie haben sich mehr als verdreifacht. Doch Belgrad, Istanbul und Dubai waren selten die Ziele, zu denen die Fluggäste aus Russland reisten.

Über Serbien flogen sie vor allem nach Frankreich, Montenegro, in die Schweiz und nach Zypern. Via die Türkei ging es mehrheitlich nach Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Italien und Spanien weiter. Und die Vereinigten Arabischen Emirate waren hauptsächlich Umsteigeort nach Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Es sind vor allem Orte, wo Russinnen und Russen viele Verwandte haben oder Immobilien besitzen.

Auch in die USA und nach Asien

Aber es gab auch weiter entfernte Ziele. «Die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate dienten auch als Drehkreuze, um Russland mit den USA und einigen asiatischen Zielen zu verbinden», kommentiert Forward-Keys-Experte Olivier Ponti.