Airbus-Chef Guillaume Faury: Zu früh für konkurrenzfähige Wasserstoffflieger.
Airbus-Chef Faury

«Wir wollen keine Concorde des Wasserstoffs»

Man könne ein Wasserstoffflugzeug bauen, sagt Airbus-Chef Guillaume Faury. Doch es wäre nicht wettbewerbsfähig. Der europäische Flugzeugbauer ändert daher seinen Plan.

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Das Ziel war hochgesteckt. Auch auf Druck der französischen Regierung gab Airbus im Jahr 2021 bekannt, innerhalb von 14 Jahren ein Regionalflugzeug und ein Mittelstreckenflugzeug zu bauen, die keinerlei CO2-Emissionen ausstoßen. Der europäische Flugzeugbauer legte sich dabei auf eine Antriebstechnologie fest: Wasserstoff.

Der überbordende Optimismus ist inzwischen verflogen. Das erste Wasserstoffflugzeug werde «voraussichtlich später als 2035 kommen», gab Airbus kürzlich bekannt. Und jetzt legt Guillaume Faury nach. «Wir haben in den vergangenen vier Jahren viel gelernt», sagte der Konzernchef am Montag (24. März) bei einer Veranstaltung in Toulouse. Doch man habe erkennen müssen, dass die Zeit noch nicht reif für ein Wasserstoffflugzeug sei.

Wasserstoffflugzeug noch nicht wettbewerbsfähig

Man solle ihn nicht falsch verstehen, so Faury. «Wasserstoff ist die Energie der Zukunft», so der Manager. «Davon bin ich weiterhin überzeugt.» Das Projekt sei auch nicht tot. Und man wisse inzwischen auch, dass Airbus ein funktionierendes Wasserstoffflugzeug bauen könne.

Doch dieses neue Modell wäre schlicht noch «nicht gut genug», sagte der Airbus-Lenker. Die Entwürfe seien kommerziell nicht wettbewerbsfähig. «Wir wollen keine Concorde des Wasserstoffs», erklärte er mit Verweis auf den Überschallflieger, der technologisch führend, aber für die Betreiber nie rentabel war.

Die legendäre Concorde. Bild: Air France

Airbus setzt künftig mehr auf nachhaltiges Kerosin

Das sei aber nicht der einzige Grund. Auch die Aufsichtsbehörden seien nicht bereit für Wasserstoffflugzeuge. Zudem fehle die gesamte Infrastruktur an den Flughäfen, sagte Faury. Man müsse einfach einsehen, dass es noch nicht der richtige Moment für die Technologie sei. «Es braucht viel mehr Zeit, als wir dachten», gestand der Airbus-Chef ein.

Künftig will der Flugzeugbauer vermehrt auf nachhaltiges Kerosin setzen, sogenanntes Sustainable Aviation Fuel oder kurz SAF. «Die Entwicklung ist zwar spät und langsam», so Faury. Aber die Branche sei dabei insgesamt schon viel weiter als viele denken würden.

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