Flieger von Condor: Die Airline kann weiterfliegen.

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aeroTELEGRAPH

Condor-Chef Ralf Teckentrup

«Wir suchen uns einen neuen Eigentümer»

Nach Erhalt des Überbrückungskredits will Condor die Suche nach einem neuen Besitzer angehen. «Es gibt keinen Notverkauf», sagt Chef Ralf Teckentrup. Interesse sei genug da.

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Am Nachmittag hieß es noch, die Entscheidung könne sich ein paar Tage hinziehen. Jetzt aber steht das Rettungspaket für Condor schon. Der deutsche Ferienflieger bekommt einen sechsmonatigen Überbrückungskredit von 380 Millionen Euro, wie am Dienstagabend bestätigt wurde. Die deutsche Regierung und die Regierung des Bundeslandes Hessen bürgen für die Fluglinie.

«Für den Markt, unsere Kunden, unsere Lieferanten und die 4900 Condorianer sind das gute Nachrichten», kommentierte Ralf Teckentrup am Abend vor den Medien. Um gleich Diskussionen vorzubeugen, ergänzte der Condor-Chef: «Wir sind nicht mit Air Berlin zu vergleichen.» Bei der vor zwei Jahren in die Insolvenz geschlitterten deutschen Fluggesellschaft sei es darum gegangen, geordnet in die Abwicklung zu gehen.

Großkunden zeigen Unterstützung

Bei Condor gehe es dagegen darum, die generell umsatzschwächere Wintersaison gut zu überstehen, so der Condor-Chef. Weil diese einen längeren Zeitraum umfasse, sei auch der Betrag höher. Das im Sommer erarbeitete Geld sei an die inzwischen insolvente Mutter Thomas Cook Group abgeführt worden.

Teckentrup ist sich bewusst, dass es für Condor trotz der Staatshilfe nicht einfach wird. «Es liegt eine Menge Arbeit vor uns. Aber wir kriegen das hin.» Man spüre nicht nur den vollen Einsatz der Mitarbeiter, sondern auch den Support der Großkunden. «Ganz viele Veranstalter haben mich in den letzten Tagen angerufen und mit gesagt, dass es nicht ohne Condor geht», so der Chef der Fluggesellschaft. Viele hätten erklärt, höhere Kontingente abzunehmen als ursprünglich geplant. Die Unterstützung sei allgemein phänomenal, auch von der Politik.

Auch 2018/19 schwarze Zahlen

Bei Condor weiß man auch, dass die aktuelle Selbstständigkeit dank Lösung aus dem Thomas-Cook-Verbund und Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens keine dauerhafte Lösung ist. «Unabhängig zu bleiben ist keine sinnvolle Lösung», so Teckentrup beim Mediengespräch. Aber man habe auch keine Eile. «Es gibt keinen Notverkauf.» In den kommenden Wochen werde man Gespräche führen.«Wir suchen uns einen neuen Eigentümer.»

Bereits in den letzten Tagen seien diverse Interessenten auf ihn zugekommen, erzählt Teckentrup. Er ist darum zuversichtlich, dass Condor einen guten neuen Eigentümer finden wird, sei es «einer aus der Branche oder ein Finanzinvestor». Bereits im Frühjahr, als Thomas Cook den Verkauf der Konzernairlines erstmals angekündigt hatte, habe man viel Interesse auf sich gezogen, so der Condor-Chef.

Seit 64 Jahren

Das sei auch nicht verwunderlich. «Wir sind ein operativ gesundes und profitables Unternehmen – und das seit 64 Jahren». Condor habe nur einmal, während der Türkeikrise 2016, rote Zahlen geschrieben. Sonst erziele man Jahr für Jahr einen hohen Betriebsgewinn von «30, 50, 70, 80 Millionen Euro», verriet der Manager. «Auch im laufenden Jahr werden wir ein positives Ergebnis erreichen.» Das Geschäftsjahr endet bei Condor Ende September.

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