Jets von China Southern und Air France: Nur eine der Fluglinien darf über Russland fliegen.
Lufthansa, KLM und Co. im Hintertreffen

So stark sind chinesische Airlines zwischen China und Europa geworden

Ihr großer Trumpf ist seit 2022 der russische Luftraum: Im Kampf um die Marktanteile zwischen Europa und China haben chinesische Fluglinien die Oberhand gewonnen.

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Zuerst strich British Airways: Im August 2025 kündigte die britische Airline an, ab Oktober 2024 bis mindestens November 2025 nicht mehr zwischen London und Peking zu fliegen. Als Grund nannte sie die schwache Nachfrage und das Verbot zur Nutzung des russischen Luftraums, was zu einem Wettbewerbsnachteil gegenüber chinesischen Fluglinien führe. Freuen konnte sich Air China und China Southern, die die Strecke auch bedienen.

Zum Winterflugplan 2024/2025 strich Lufthansa die Route Frankfurt - Peking. Denn sie verdient im China-Verkehr immer weniger. Ein Grund: der Rückgang an Geschäftsreisenden seit der Pandemie. Der andere Grund ist wie bei British Airways der Nachteil, dass Lufthansa nicht wie die chinesische Konkurrenz den russischen Luftraum nutzen darf.

«Diese unlauteren Wettbewerbsbedingungen»

Dadurch bieten die Fluggesellschaften aus China kürzere Flüge an, für die sie weniger Kerosin benötigen und für die sie günstigere Tickets verkaufen können als die europäische Konkurrenz. KLM-Chefin Marjan Rintel forderte daher im vergangenen Herbst die EU auf, etwas gegen «diese unlauteren Wettbewerbsbedingungen» zu unternehmen.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft BDL hat nun Zahlen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR präsentiert, die das Phänomen unabhängig von der einzelnen Airline beleuchten. Sie zeigen die Marktanteile der Airlines zwischen Europa und China (inklusive Hongkong) im Verlaufe der Zeit.

Veränderungen zwischen Europa und China

So wuchs der Anteil der chinesischen Fluglinien an diesem Passagierverkehr von 35 Prozent im Jahr 2010, auf 42 Prozent (2019), auf 56 Prozent (2023) und 61 Prozent (2024). Der Anteil der europäischen Fluggesellschaften sank parallel dazu von 52 Prozent (2010), auf 47 Prozent (2019), 30 Prozent (2023) und 28 Prozent (2024). Außerdem gingen in diesen Jahren zwischen 10 und 14 Prozent auf das Konto sonstiger Airlines. Hier die Zahlen in der Grafik:

Bild: DLR/BDL

BDL und DLR zeigen auch die Entwicklungen für den Passagierverkehr zwischen Deutschland und China (inklusive Hongkong). Im Jahr 2010 gingen 44 Prozent auf das Konto chinesischer Airlines und 34 Prozent auf das deutscher Fluggesellschaften. Im Jahr 2024 lagen bei den Fluglinien aus China 56 Prozent, bei den deutschen noch 21 Prozent:

Bild: DLR/BDL

Lufthansa dünnt auch nach Shanghai aus

Und in den Zahlen für 2024 zeigen die Streichungen von Lufthansa und British Airways noch nicht einmal ganzjährig Wirkung. Das wird - wenn sich nichts ändert - erst 2025 geschehen. Derweil steht die nächste Reduzierung an: Lufthansa will zwischen Frankfurt – Shanghai-Pudong im Sommer 2025 nur 10 Mal statt wie geplant 14 Mal pro Woche fliegen.

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