Airbus A320 im Weizenfeld: Die Airline trug laut dem Piloten eine Mitschuld.
Nach Kritik an der Crew

Weizenfeld-Kapitän beschuldigt Ural Airlines

Nach der Notlandung eines Airbus A320 in einem Weizenfeld kritisierten die Ermittler die Piloten. Der Kapitän schlägt jetzt zurück - und lässt kein gutes Haar an der Airline.

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Erst wurden sie als Helden gefeiert, dann beschuldigt. Die Piloten von Ural Airlines, die im vergangenen September einen Airbus A320 auf einem Weizenfeld nahe Novosobirsk landeten, gerieten nach anfänglicher Euphorie in die Kritik. Auch wenn ein technisches Problem am Anfang stand, sollen laut einem mittlerweile wieder zurückgezogenen Bericht der Behörde Rosaviatsia Fehler der Piloten dazu geführt haben, dass das riskante Manöver nötig wurde.

Die Airline forderte den Kapitän und den Ersten Offizier danach zur Kündigung auf.  Die beiden Männer weigerten sich aber, das zu tun.  Jetzt hat der Kapitän des Flugs bei einer Befragung durch die Ermittler Klartext gesprochen. Und er kritisiert dabei die Arbeitgeberin deutlich.

Schlechter Umgang mit Crews nach Zwischenfällen

Seiner Meinung nach waren nicht die Fehler und die Ausbildung der Besatzung, sondern «die Politik der Fluggesellschaft und die Einstellung des Managements gegenüber den Piloten» für den Vorfall verantwortlich, heißt es in einem Papier von Rosaviatsia, das der Telegram-Kanal Aviatorshina veröffentlicht hat.

Der Kapitän kritisiert dabei, dass die Airline schlecht damit umgehe, wenn Crews nach Zwischenfällen einen Bericht erstellen. In der Folge würde das Management sie derart scharf kritisieren, dass man es sich beim nächsten Mal zwei Mal überlege, ob man Probleme offenlege.

Druck und zu lange Dienstzeiten

Auch sei der Druck des Managements so groß, dass teils Entscheidungen getroffen würden, welche nicht die besten für die Sicherheit der Passagiere seien. So auch im Fall der Notlandung im Weizenfeld. Eigentlich, so der Pilot, sei es noch möglich gewesen, in Omsk zu landen. Doch weil beim Anflug auf die Stadt ein Hydraulikproblem auftrat, entschied man sich, nach Novosibirsk auszuweichen. Das aber nicht aus Sicherheitsgründen, sondern, weil die Airline in Omsk keine Techniker habe und eine Landung dort zu Mehrkosten geführt hätte, wie der Kapitän nun sagte.

Auch würden Crews regelmäßig Dienstzeiten überschreiten. Das führe zu Übermüdung und Überforderung. Nach der Notlandung im Weizenfeld habe er die Flugzeiten des vorangegangenen Fluges angepasst, um zu vertuschen, dass er nicht genügend Ruhezeit bekommen habe, so der Mann.

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