Airbus A321 LR beim Start: Kleine Flieger kommen inzwischen sehr weit.

Neue NischeWarum sich kleine Flieger auf der Langstrecke rechnen

Immer mehr Fluggesellschaften bieten Langstreckenflüge mit kleinen Flugzeugen an. Warum sich das neuerdings lohnen kann.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Es ist der Megatrend in der Branche. Immer mehr Fluggesellschaften gehen mit kleineren Flugzeugen auf die Langstrecke, also mit Fliegern, die einst für Kurz- und Mittelstrecken entwickelt worden waren. Airbus A321 statt A330 lautet das Motto oder Boeing 737 statt 777.

Die nordeuropäische Primera Air hat beispielsweise angekündigt, kommenden Sommer von Berlin und Frankfurt aus mit Boeing 737 Max nach Nordamerika zu fliegen, dasselbe tut sie bereits in Paris und London Stansted, Brüssel und Madrid werden ebenfalls folgen. Norwegian Air steuert von Großbritannien und Irland aus bereits Ziele in den USA und Kanada an, Jetblue überlegt sich dasselbe. Es entstehen gar neue Fluggesellschaften, die ganz auf dieses Geschäftsmodell setzen. In der Schweiz wurde beispielsweise diese Woche Swiss Skies angekündigt, die mit A321 LR von Basel zuerst in die USA fliegen will. Sie plant mit einer Flotte von 38 Flugzeugen, 45 Zielen und 1900 Mitarbeitern.

Neue Realitäten

Warum passiert das gerade jetzt? Zum einen ganz einfach, weil es technisch möglich geworden ist. Die Reichweite kleinerer Flieger – in der Branche spricht man von Schmalrumpfflugzeugen oder Narrowbodies mit nur einem Gang in der Mitte – stieg dank konstanter Weiterentwicklung in den vergangenen Jahren deutlich. Der klassische Airbus A321 kommt 5950 Kilometer weit. Der A321 Neo schafft mit Zusatztank bereits 7400 Kilometer.

Doch auch die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung hat sich verschoben. Einst galt in der Branche die einfache Regel, dass größere Flugzeuge wirtschaftlicher sind, wenn es um weite Distanzen geht. Dies darum, weil sie gleichzeitig mehr Passagiere transportieren können. Dadurch sinken die Kosten pro angebotenen Sitzkilometer, die Cost per Available Seat-Kilometer oder abgekürzt CASK.

33 Prozent höhere Kosten

Dies ist inzwischen nicht mehr unbedingt so. Denn kleinere Flieger haben einige Vorteile. So kosten sie bereits in der Anschaffung massiv weniger. Eine Boeing 737 Max 9 kostet nach Preisliste 124,1 Millionen Dollar, eine 777-300 ER dagegen 361,5 Millionen. Auch ihre Leasingraten sind tiefer. Zudem brauchen Schmalrumpfflugzeuge weniger Personal.

Das ist nicht alles. Auch ihre Überflugs-, Stand- und Parkgebühren sind tiefer. Und nicht zuletzt verbrauchen sie weniger Treibstoff. Gerechnet auf die angebotenen Sitzkilometer errechneten die Experten des Beratungsunternehmens PWC, dass Großraumflugzeuge 33 Prozent höhere Kosten aufweisen.

Auch klassische Airlines haben Vorteile

Kleinere Flugzeuge alleine sind aber kein Erfolgsgarant. Man muss sie auch füllen können. Hier haben die klassischen Netzwerkanbieter Vorteile. Sie haben nicht nur gut eingespielte Vertriebspartnerschaften und eine bekannte Marke. Sie haben auch ein weit verzweigtes Zubringernetz, das Passagiere auf ihre Langstrecken lenkt.

Das neue Geschäftsmodell kann deshalb interessant sein. Aber auch hier kommt es nur gut, wenn die Umsetzung stimmt und die Konkurrenz nicht schnell genug reagiert.

Mehr zum Thema

Airbus A321 LR fliegt rekordlange elf Stunden

Airbus A321 LR fliegt rekordlange elf Stunden

A321 LR: Kommt noch ein Modell mit einem «X» davor hinzu?

Airbus erwägt A321 mit noch mehr Reichweite

Air-Canada-Boeing: Bald von Montreal und Toronto nach Dublin.

Auch Air Canada fliegt mit 737 Max über den Atlantik

lufthansa oktoberfest

Lufthansa passt Mahlzeitenservice auf der Langstrecke an - macht aus anderen Neuerungen aber weiter ein Geheimnis

Video

Der Moment des Unfalls: Die McDonnel Douglas MD-11 geht in einem Feuerball auf.
Elf Menschen starben beim Unglück in Louisville. Doch was führte genau zum fatalen Crash der McDonnell Douglas MD-11 von UPS? Was bisher bekannt ist.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
UPS MD-11F
Eine McDonnell-Douglas MD-11 von UPS Airlines ist beim Start am Flughafen Louisville in den USA verunglückt. Es gibt mindestens sieben Tote.
Jakob Wert
Jakob Wert
atlas air boeing 747 400 n263sg
Die Jacksonville Jaguars setzen für ihre Flugreisen auf eine Boeing 747-400 von Atlas Air. Ein Video gibt Einblick in den Flieger die Reiseabläufe des NFL-Teams.
Timo Nowack
Timo Nowack