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Swiss Skies will ab Basel fliegen

Neue Schweizer Langstrecken-Billigairline geplant

In der Schweiz könnte bald ein neuer Billigflieger abheben. Die Gründer suchen zurzeit Investoren. Geplant sind Langstreckenflüge ab Basel mit Airbus A321 LR.

Ein Ryanair-Pilot will zusammen mit drei Partnern in der Schweiz einen neuen Billigflieger gründen. Wie die Zeitung Financial Times berichtet, planen die vier, diese Woche mindestens 100 Millionen Dollar an Kapital von Investoren einzusammeln um das Projekt starten zu können. Dank dieser Gelder wollen sie vom Flughafen Basel Mulhouse Freiburg schon kommendes Jahr Richtung Nordamerika abheben.

Die geplante Fluglinie, die zurzeit noch den Projektnamen Swiss Skies trägt, wird eine Einheitsflotte betreiben. Sie soll aus Airbus A321 LR bestehen, einer Version des A321 Neo mit größerer Reichweite. Der Businessplan sieht laut der Zeitung 16 der Jets für das zweite Betriebsjahr vor und 38 für das vierte. Sollte die Investorensuche erfolgreich sein, könnte die neue Schweizer Airline schon Mitte 2019 starten.

Cincinnati könnte ein Ziel sein

Nach den USA sollen die Karibik, Asien, der Nahe Osten, Brasilien und eine Hand­voll Ziele in Europa hinzukommen. «Wir haben eine komplettes Netzwerk geplant, aber aufgrund des Wettbewerbs wollen wir es jetzt nicht der Presse sehen», sagt Armin Bovensiepen, einer der Gründer und ehemals für Air Berlin und Austrian Airlines tätig, gegenüber der Financial Times. Geplant sind Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zu weniger populären Flughäfen in der Nähe von großen städtische Einzugsgebieten.

Alvaro Oliveira, einer der weiteren der Gründer und Teilzeit-Ryanair-Kapitän deutet an, dass ein Ziel von Swiss Skies Cincinnati sein könnte. Die Stadt in den USA ist wie Basel ein wichtiger Standort der Pharmaindustrie. Zurzeit sei es «ein Albtraum, wenn jemand von Cincinnati nach Basel fliegen will», so Oliveira.

Profitabel im dritten Jahr?

Wie bei anderen Billigfliegern sollen Aufgabegepäck, Essen und Sitzplatzreservierung auch bei der neuen Fluggesellschaft zum Basistarif zubuchbar seien. Die Kostenbasis wird gemäß den Plänen rund 30 Prozent unter der von klassischen Fluglinien liegen, was dazu führen soll, dass die Airline im dritten Jahr profitabel arbeitet.

Langstrecken mit kleineren Flugzeugen zu betreiben ist derzeit ein Megatrend in der Luftfahrt. Vergangene Woche hat die nordeuropäische Primera angekündigt, ab Frankfurt und Berlin mit Boeing 737 Max nach Nordamerika zu fliegen, dasselbe tut Norwegian bereits.