Der Airbus A350 mit der Registrierung G-VLUX und dem Taufen Red Velvet von Virgin Atlantic: LUX steht für Luxury, also Luxus, und Red Velvet bedeutet Roter Samt - das passt gut zusammen.

Riesige Pläne für HeathrowVirgin Atlantic will nach Berlin, Wien und Zürich

Die britische Fluggesellschaft pocht auf mehr Slots in London-Heathrow. Jetzt präsentiert Virgin Atlantic einen gigantischen Expansionsplan - in dem alleine sieben deutsche Flughäfen vorkommen.

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Schon lange zeigt sich Virgin Atlantic unzufrieden mit der Verteilung der Slots an Europas größtem Flughafen. Die britische Fluglinie fordert für sich mehr der Zeitfenster für Starts und Landungen in London-Heathrow. Und nun erhöht sie noch einmal den Druck, indem sie einen Plan für einen potenziellen Ausbau ihres Netzwerkes in riesigem Stil vorstellt.

Dabei hat das Management nicht aktuelle Slots an dem ausgelasteten Flughafen im Visier, sondern neue, die mit dem Bau einer dritten Piste in Heathrow bis 2026 entstehen sollen. «Virgin Atlantic plant, 103 Ziele im Inland, in Europa und auf der Langstrecke zu bedienen», schreibt die Airline. Das seien 84 mehr als die 19 Destinationen, die man bisher von Heathrow aus anfliege und alles Langstrecken seien. Von den geplanten neuen Destinationen liegen zwölf in Großbritannien, darunter Belfast, Glasgow und Manchester, und 35 in Übersee, darunter Buenos Aires und Jakarta.

Konkurrenz für British Airways Richtung Basel

Besonders interessant sind die 37 gewünschten neuen Ziele in Europa. Denn zu diesen zählen nicht nur Barcelona, Dublin und Madrid, sondern auch sieben deutsche Flughäfen mit Berlin-Tegel, Düsseldorf, Köln, Hamburg, München, Frankfurt und Stuttgart. In Österreich steht Wien auf dem Wunschzettel, in der Schweiz Basel, Genf und Zürich. Die Strecke London- Basel nennt Virgin Atlantic explizit als eine der Routen, auf denen British-Airways-Mutter IAG und ihre Joint-Venture-Partner ein Monopol hat, das man angreifen wolle.

Ob die Fluggesellschaft wirklich 84 neue Ziele anfliegen könnte und will, ist offen. Sicher wird sie dereinst aber an den Plänen gemessen, wenn es denn Veränderungen geben sollte. Derzeit geht es ihr darum, zu zeigen, was möglich ist, um den Druck bei der Vergabe der Zeitfenster in Heathrow zu ihren Gunsten zu erhöhen. «Die Regeln für die Zuweisung neuer Slots werden derzeit von der Regierung überprüft», schreibt die Airline selber. Man fordere die Minister auf, möglich zu machen, dass zwei große Fluglinien in Heathrow in Konkurrenz treten.

Flybe als Zubringer-Airline übernommen

Virgin Atlantic kritisiert, IAG halte zurzeit 55 Prozent der Slots in Heathrow, während keine andere Airline auf mehr als 5 Prozent komme. Es gebe 77 Strecken, auf denen IAG ein Monopol habe, von denen man 26 selber anvisiere, darunter die nach Basel. «Die dritte Start- und Landebahn ist eine einmalige Gelegenheit, den Status quo zu ändern und einen zweiten Flag Carrier zu schaffen», wirbt Virgin-Atlantic-Chef Shai Weiss. Dies würde die Ticketpreise senken und die Auswahl erhöhen, stellt er in Aussicht.

Die Fluggesellschaft hat bereits ihren Wachstumsanspruch deutlich gemacht, indem sie zusammen mit Partnern Flybe übernommen und sich damit Zubringerverkehr gesichert hat. Die Regionalairline bedient von Heathrow aus derzeit Aberdeen, Edinburgh, Guernsey, Newquay. Zudem will Virgin Atlantic ihre Partnerschaft mit Air France, KLM und Delta über ein neu ausgestelltes Joint Transatlantik-Joint-Venture stärken.

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