Finnairs neuer Business-Sitz: Er soll sich nicht an Flugzeugsitzen, sondern an Loungemöbeln orientieren.

Neue LangstreckenkabineFinnair bringt Premium Economy und neue Business Class

Die finnische Fluggesellschaft erneuert die Kabinen ihrer gesamten Langstreckenflotte. Sie will damit das Ende der Pandemie einläuten.

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200 Millionen Dollar – eine solches Investment in der schlimmsten Krise der Luftfahrtgeschichte ist etwas ziemlich Außergewöhnliches. So viel hat die Neugestaltung der Langstreckenkabine von Finnair gekostet, die am Donnerstag (10. Februar) vorgestellt wurde. Und gerade die Langstrecke der Fluggesellschaft wurde von der Pandemie stark getroffen. Ein Großteil des Geschäftes von Finnair sind Umsteigerouten nach Asien. Und viele Länder des Kontinents sind noch immer nicht so einfach zugänglich für Reisende.

Die Umgestaltung der Langstreckenkabine hatte Finnair bereits vor der Covid-19-Pandemie begonnen. Vor vier Jahren startete man das Projekt mit dem ambitionierten Ziel, «das Reisen auf der Langstrecke neu zu erfinden» – zu einer Zeit also, als die Passagierzahlen wuchsen und wuchsen. Doch für Finnair-Chef Topi Manner ist das Timing noch immer genau richtig. «Das ist die neue Finnair, mit der wir in die Zeit nach der Pandemie starten», sagte der Manager. Diesen Sommer werde man zunächst mit 20 Langstrecken beginnen. «Und wir sind bereit, schnell zu handeln, wenn Asien sich wieder weiter öffnet», so Manner.

Neue Buchungsklasse

Tatsächlich hat Finnair die Kabine komplett erneuert – und eine neue Klasse eingebaut. Künftig kann man bei Finnair für die Langstrecke auch Sitze in der Premium Economy buchen. Bis zu 26 Sitzen der neuen Klasse werden in die Flieger gebaut, im Airbus A350 in der Konfiguration 2-4-2, im A330 in 2-3-2. Die Premium Economy wird eine separate, von anderen Klassen getrennte Kabine haben. Der Sitz wurde vom Unternehmen Haeco gemeinsam mit Finnair entwickelt und die Airline ist Erstkundin des Produkts.

Premium-Economy-Sitz von Finnair. (Foto: Finnair)

Das Sitzkissen ist aus Memoryschaum, für elektronische Geräte gibt es sämtliche Ladeoptionen, und auch Stauraum, so Finnair, sei vorhanden. Man könne seine persönlichen Dinge, auch den Laptop, direkt beim Sitz verstauen und das sei auch für Start und Landung zugelassen – man müsse also weniger oft aufstehen und das Gepäckfach öffnen. Für die Passagiere in der Premium Economy wurde zudem ein Nackenkissen entwickelt, das spezielles auf diesen Sitz zugeschnitten wurde.

Auch Anpassungen in Economy

Ein kleines Manko des Sitzes in der Premium Economy: Anders als einige andere Sitze der Klasse - etwa der neue der Lufthansa-Gruppe - befindet er sich nicht in einer fixen Schale. Die hinten sitzende Person bemerkt also, wenn man den Sitz zurückstellt. Auch in der Economy Class wurden einige Anpassungen vorgenommen. Das Unterhaltungssystem wurde erneuert und wird für alle Klassen verfügbar sein. Die Bildschirme werden größer sein als bisher, so Finnair. Zudem biete man mit einer Breite von 46 Zentimetern einen der breitesten Economy-Class-Sitze der Branche an.

Besonders stolz ist man bei der Airline aber auf die Sitze ganz vorne im Flugzeug. Air Lounge heißt der vom Sitzhersteller Collins mit Finnair entwickelte Sitz. Das Originaldesign stammte vom Unternehmen Priestman Goode und wurde schließlich weiterentwickelt. Man habe sich dabei nicht an klassischen Flugzeugsitzen, sondern an Loungemöbeln orientiert, so David Kondo aus Finnairs Team, das für das Kundenerlebnis zuständig ist.

In allen Positionen sitzen

Tatsächlich erinnert der Sitz an einen runden Sessel. Er ist so gebaut sein, dass man in allen möglichen verschiedenen gemütlichen Sitzhaltungen reisen kann – auch im Schneidersitz oder einfach nur auf der Seite lümmelnd soll es bequem sein. Der Sitz sei während der Reise ein Nest, in dem man sich wohlfühle, so Kondo. Der Clou: Der Sessel kommt ohne verstellbare Rücklehne aus und kann dennoch in ein Bett verwandelt werden. Per Knopfdruck kann der Fluggast zudem ein Bitte-nicht-Stören-Licht einschalten.

Der Business-Sitz soll in allen Positionen bequem sein. (Foto: Finnair)

Der Sitz selbst verfügt über eine eigene kleine Stimmungsbeleuchtung, die man je nach Bedarf anpassen kann. Gemeinsam mit der Beleuchtung der Kabine soll das auch dabei helfen, Jetlag zu bekämpfen, so Finnair. Das Essen an Bord orientier sich an modernem nordischen Bistroessen.

Nicht nur die Sitze, auch die Bordküchen hat Finnair überarbeitet. «Es ist das Erste, was man beim Einsteigen sieht», so David Kondo. Normalerweise sei da viel Metall, harte Kanten. «Wir wollen aber sagen: Willkommen in unserem Zuhause.» Daher habe man den Bereich ebenfalls erneuert, mit Holzelementen und einem gemütlicheren Design.

Zum 100. Jubiläum die Kabine erneuert

Schon jetzt sind zwei Airbus A350 von Finnair mit der neuen Kabine ausgestattet. Doch buchen kann man die neue Buchungsklasse Premium Economy erst ab dem 1. März. Bis dahin werde man Reisenden «Überraschungsupgrades geben», so Finnair. Nach und nach werde man allen Langstreckenjets ein Kabinen-Upgrade verpassen. Ziel sei, dass man zum 100. Jubiläum im kommenden Jahr den Prozess abgeschlossen habe. Gegründet wurde Finnair am 1. November 1923.

Sehen Sie oben in der Bildergalerie mehr Eindrücke aus Finnairs neuer Kabine.

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