Airbus A321 Neo in Avolon-Bemalung: Viele Flugzeuge der Leasingfirma stecken in Russland fest.
Prozess in Dublin

Versicherer: Flugzeuge in Russland sind nicht definitiv verloren

Russland hat Flugzeuge nach Ausrufung der Sanktionen behalten und im eigenen Land registriert. Das kostet westliche Leasinggeber Milliarden. Wer bezahlt den Verlust? Darüber wird nun auch in Dublin gestritten.

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Es ist ein Sonderfall, mit dem man so nicht gerechnet hatte - ein teurer Sonderfall. Um die 400 Flugzeuge, die eigentlich Leasingfirmen gehören, hat der russische Staat im Laufe der Jahre nach dem Angriff auf die Ukraine beschlagnahmt und im eigenen Land neu registriert. Nur ein Bruchteil davon wurde bezahlt.

Für Leasingfirmen bedeutet das große Verluste. Insgesamt geht es um einen Wert von rund zehn Milliarden Dollar. Doch wer kommt dafür auf? Nachdem bereits in London ein Prozess der Leasingfirmen gegen große Versicherer läuft, der das klären soll, ist nun auch in Dublin einer im Gange.

Sind die Flugzeuge wirklich verloren?

Die weltweit zweit- und drittgrößten Leasinggeber SMBC und Avolon sowie BOC Aviation, CDB Aviation, Nordic Aviation Capital und Hermes Aircraft gehören zu den Firmen, die ihre Ansprüche in Irland geltend machen. Es geht um rund 2,5 Milliarden Euro. Mehr als 60 Prozent der weltweit geleasten Flugzeuge sind dort registriert.

Die Leasingfirmen argumentieren, die Versicherungen müssten die umregistrierten Flugzeuge als Verluste abdecken. Auf der Gegenseite stehen Assekuranzriesen wie Lloyd’s, AIG und Chubb. Sie sagen, dass es keine Beweise für die Zerstörung oder Beschädigung gebe und sie daher nicht zahlen müssten.

Über 180 Anwältinnen und Anwälte involviert

Die Flieger seien zudem nicht definitiv verloren. Zudem seien die Vermögenswerte ja nicht mehr Gegenstand von Leasingverträgen. Mehr als 180 Anwältinnen und Anwälte sind jetzt seit Monaten darin involviert, diese Fragen zu verhandeln. Der Prozess dürfte sich noch lange hinziehen.

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